„Nicht zuletzt mit Blick auf ein mögliches Wiederaufflammen der Pandemie in Deutschland müssen wir jetzt handeln und den ÖGD personell und strukturell neu aufstellen“, sagte BÄK-Vize-Präsidentin Heidrun Gitter heute in Berlin.
Sie betonte, auch angesichts des hohen Durchschnittsalters der Ärzte im ÖGD bestehe „dringender Handlungsbedarf“. „In den kommenden zehn bis 15 Jahren müssen rund 72 Prozent des ärztlichen Personals aus Altersgründen ersetzt werden. Auch das müssen die Verantwortlichen bei der Umsetzung des Konjunkturpaketes im Blick behalten“, so Gitter.
Die Kammerpräsidentin sprach außerdem die schon lange strittige Frage nach der Entlohnung der Ärzte im ÖGD an. Diese seien „keine Verwaltungsangestellten, sondern Fachärzte, die einer ärztlichen Tätigkeit nachgehen“, stellte sie klar.
aerzteblatt.de
Digitalisierung: Mittel nicht per Gießkanne
Coronatests: Spahn will Unklarheiten ausräumen
PCR-Test: BMG beanstandet Preisabsenkung nicht
Digitalisierung: Neue Zugriffsrechte für Psychotherapeuten und den ÖGD
ÖGD: ÄK Westfalen-Lippe will Pakt
ÖGD und Kliniken: Bund und Länder zurren Förderung fest
Damit mehr Ärzte sich für den ÖGD entschieden, sei es unabdingbar, sie angemessen arztspezifisch und tariflich gesichert zu bezahlen. Nur auf diese Weise könnten die Gesundheitsämter mit anderen medizinischen Einrichtungen um hochmotivierte Ärzte auf dem Arbeitsmarkt konkurrieren, sagte die BÄK-Vizepräsidentin.
Die Bundesregierung hatte die Gesundheitsministerkonferenz der Länder Mitte Juni beauftragt, bis zum 30. August 2020 einen Entwurf für einen „Pakt für den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD)“ vorzulegen.
Ab dem Jahr 2022 soll der ÖGD mit finanzieller Hilfe des Bundes mehr Personal erhalten. Außerdem soll die ärztliche Tätigkeit im ÖGD attraktiver werden. © hil/aerzteblatt.de