Jährlich sterben 127.000 Menschen in Deutschland an den Folgen des Rauchens. Dennoch gibt es derzeit keine verbindliche Strategie, um den Tabakkonsum zu verringern und die Regulierung der Tabakindustrie ist im Vergleich zu anderen Staaten eher industriefreundlich. Das liegt auch daran, dass Tabakunternehmen weiterhin zu viele Einflussmöglichkeiten in der Politik gewährt werden, wie der „Index zur Einflussnahme der Tabakindustrie in Deutschland 2021“ beleuchtet.
So fallen die im Juni 2021 neu festgesetzten Steuern auf Zigaretten und Feinschnitt aus gesundheitspolitischer Sicht zu gering aus. Pikant daran: Im Vorfeld gab es zahlreiche Konsultationen mit der Tabakindustrie, die eine Beeinflussung des Gesetzes nahelegen, wie der Tabaklobby-Index und ein kürzlich im Nachrichtenmagazin Der Spiegel veröffentlichter Bericht
aufdecken. Das Finanzministerium verweigert Auskunft über die Inhalte der Gespräche: „Das Ministerium lehnte unsere Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz mit einer fünfseitigen Begründung ab und verlangte die maximal mögliche Gebühr von 500 Euro. Das wirkt, als hätte das Ministerium etwas zu verbergen und wollte von weiteren Nachfragen abschrecken“ kommentiert Laura Graen, GGTC-Beraterin und Autorin des Tabaklobby-Index. Dieser wird vom Deutschen Krebsforschungszentrum, Unfairtobacco und elf weiteren Organisationen unterstützt.
Der Index ist Teil eines internationalen Lobby-Rankings, das von GGTC erstellt wird. Er basiert auf Richtlinien des WHO-Rahmenübereinkommens zur Tabakkontrolle (FCTC), das auch Deutschland ratifiziert hat
https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Tabaklobby-Index_2021.pd…;