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Fortbildungscurriculum “Digitale Gesundheitsanwendungen in Praxis und Klinik“ liegt vor

Qualifizierung von Ärztinnen und Ärzten in der Telemedizin

Die Welt befindet sich durch die Digitalisierung – und damit auch das Gesundheitswesen in Deutschland – in einem tiefgreifenden Wandel. Die Digitalisierung nimmt zunehmend und sichtbar Einfluss auf die Gestaltung von Prozessen und Arbeitsabläufen sowie auf die Kommunikation sowohl zwischen den Ärzten selbst als auch vor allem in der Beziehung zwischen Ärzten und Patienten. Da diese Technologie völlig neu, also disruptiv ist, ist es wichtig, dass in diesem Bereich Erfahrungen gesammelt werden sowie Chancen und Risiken identifiziert werden, um daraus sinnhafte und effektive Maßnahmen oder Vorgehensweisen unter Datenschutzbedingungen entwickeln zu können. Die Ärzteschaft stellt sich dieser Herausforderung und gestaltet den Prozess aktiv.

Der 120. Deutsche Ärztetag 2017 forderte (Drs. II – 19 DÄT 2017) „die Einführung von Curricula zur Förderung der ärztlichen Kompetenzen auf dem Gebiet der digitalen Gesundheitsversorgung“. Begründet wurde diese Forderung damit, dass Schulungen in diesem Kompetenzfeld baldmöglichst sowohl fester Bestandteil der medizinischen Hochschulausbildung als auch eigener Baustein der (Muster)Weiterbildungsordnung (MWBO) sein sollten. Nur so werde sichergestellt, dass die spezifischen Inhalte von Gesundheitstelematik, E-Health und Telemedizin zukünftig ein fester Bestandteil ärztlichen Kompetenzerwerbs werden. Dazu solle dieses Thema durch die Bundesärztekammer in den Gremien für Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie Telematik thematisiert werden, mit dem Ziel, entsprechende Maßnahmen zu konzipieren.

Dieses Fortbildungscurriculum „Digitale Gesundheitsanwendungen in Praxis und Klinik“ wurde vom Dezernat „Telemedizin und Telematik“ und dem Dezernat 2 „Ärztliche Aus-, Fort- und Weiterbildung“ erarbeitet. Der Vorstand der Bundesärztekammer hat in seiner Sitzung vom 21./22.03.2019 dieses Fortbildungscurriculum zustimmend zur Kenntnis genommen und die Landesärztekammern gebeten, Fortbildungen auf dieser Grundlage anzubieten.

Das Curriculum besteht aus einem achtstündigen einführenden Basismodul und einem 16-stündigen vertiefenden Aufbaumodul, so dass unterschiedliche Zielgruppen von Ärzten erreicht werden können. Zielgruppe des Basismoduls sind alle klinisch als auch ambulant tätigen Ärzte, da sie durch die in den nächsten Jahren zu erwartenden Veränderungen mit den Auswirkungen der Digitalisierung konfrontiert werden. Das vertiefende Aufbaumodul geht auf die einzelnen Aspekte näher ein und vermittelt weitergehende Kenntnisse. Es richtet sich an Ärzte, die sich intensiver mit der Digitalisierung befassen wollen oder stärker von den Auswirkungen der Digitalisierung betroffen sind.

Das Curriculum hat einen modularen Aufbau, so dass die einzelnen Lerneinheiten separat angeboten und absolviert werden können (s. Infobox). Ziel des Curriculums ist die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen im Umgang mit digitalen Gesundheitsanwendungen sowie zu Fragen der Vernetzung in Praxen und Kliniken. Bei den Teilnehmern des Kurses soll ein breites Grundverständnis für die prinzipiellen Problemstellungen der Zusammenarbeit von Informationssystemen geschaffen werden, die die Grundlage für innovative Telematik- und Telemedizinanwendungen darstellen. Damit verbunden ist auch ein Überblick über die gemäß SGB V bestehenden und geplanten Anwendungen der Telematikinfrastruktur in Deutschland.

Darüber hinaus werden innovative Ansätze für die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen und für das institutionelle Wissensmanagement dargestellt.

Die Teilnehmer erwerben „Handlungskompetenzen“: Beispielsweise lernen sie im Rahmen des Basisteils grundlegende Aspekte von digitalen Gesundheitsanwendungen kennen und können diese erklären, einordnen, bewerten und nutzen. Im vertieften Teils erwerben sie die Kompetenzen, organisatorische und technische Aspekte von Datenschutz und -sicherheit zu beurteilen, technische Aspekte von Interoperabilität im Gesundheitswesen zu verstehen, mit medizinischen Leitlinien, Wissensbasen und wissensbasierten Systemen auf digitaler Basis umzugehen ihre Kernkompetenzen als Arzt in sich verändernden Kontexten einzusetzen sowie grundlegende ethische Aspekte der Digitalisierung zu erkennen.

Interessenkonflikt: Die Autorin gibt an, dass kein Interessenkonflikt vorliegt.

    Info

    Aufbau und Umfang des Curriculums

    Weitere Infos

    Fortbildungscurriculum „Digitale Gesundheitsanwendungen in Praxis und Klinik“

    https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/Fortbildung/Curr_Digitalisierung.pdf

    Autorin

    Dr. med. Annegret Schoeller

    Bereichsleiterin Dezernat 1 Versorgung und Bevölkerungsmedizin

    Bundesärztekammer

    Herbert-Lewin-Platz 1

    10623 Berlin

    annegret.schoeller@baek.de

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