Mit der Vergabe der Paracelsus-Medaille würdigt die Bundesärztekammer hervorragende Persönlichkeiten aus der Ärzteschaft. „Durch seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen und seinen Jahrzehnte währenden Einsatz hat er (Letzel) sich um die Arbeitsmedizin, die Förderung des Gesundheitswesens, den Berufsstand der deutschen Ärzteschaft sowie um das Gemeinwohl in der Bundesrepublik Deutschland in ganz besonderer Weise verdient gemacht“, heißt es in der Laudatio des Präsidenten der Bundesärztekammer.
Bevor Stephan Letzel die medizinische Laufbahn einschlug, absolvierte er erfolgreich den Studiengang Allgemeiner Maschinenbau an der TU München. Anschließend studierte er Medizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wo er auch promovierte. Professor Letzel ist seit 2001 Direktor des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universitätsmedizin an der Johannes-Gutenberg-Universität zu Mainz. 2011 gründete er das Institut für Lehrergesundheit in Rheinland-Pfalz (IfL). Dieses hat bundesweit Standards in der arbeitsmedizinischen Betreuung aller Mitarbeitenden im staatlichen Schuldienst gesetzt.
Neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer vertritt Stephan Letzel das Fach der Arbeitsmedizin in zahlreichen Gremien und Ausschüssen auf Landes- und Bundesebene. Besonders hervorzuheben sind sein Engagement als Gründungsmitglied und Vorsitzender des Ausschusses für Arbeitsmedizin (AfAMed) des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und seine Funktion als wissenschaftlicher Beirat der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. 2014 gründete er das Aktionsbündnis zur Sicherung des arbeitsmedizinischen Nachwuchses, dessen Vorsitz er bis heute innehat. Als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Österreichischen Akademie für Arbeitsmedizin sowie als Präsident des österreichischen Kompetenzzentrums Gesundes Bauen, Wohnen und Arbeiten, engagiert Stephan Letzel sich über die Landesgrenzen hinaus. Seit annähernd zwei Jahrzehnten ist er Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin, von 2006 bis 2012 war er Präsident der Fachgesellschaft. Für seine besonderen Verdienste um die Arbeitsmedizin und die Förderung des Gesundheitswesens wurde er 2015 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Professor Letzel hat in den letzten Jahrzehnten die Entwicklung der Arbeitsmedizin in Deutschland maßgeblich beeinflusst und geprägt. Die ASU-Redaktion und die DGAUM gratulieren Herrn Professor Letzel ganz herzlich zu der verdienten Auszeichnung und bedanken sich für sein jahrzehntelanges außergewöhnliches Engagement.