Er sei sicher, dass dazu im Laufe des Jahres noch weitere Prüfungen hierzulande kämen, sagte PEI-Präsident Klaus Cichutek in Berlin. Details zum Starttermin nannte er nicht. Bisher seien weltweit vier Kandidaten in ersten klinischen Prüfungen: ein RNA-Impfstoff der Firma Moderna in den USA, ein DNA-Impfstoff des US-Biotech-Unternehmens Inovio und zwei Vektor-Impfstoff auf Adenovirusbasis in China und Großbritannien.
In der Bekämpfung des neuen Coronavirus werden auch in Deutschland zunehmend Medikamente in klinischen Studien getestet. Um einen deutschlandweiten Gesamtüberblick darüber zu ermöglichen und Forschende effektiv zu vernetzen, erfassen die Klinischen Studienzentren des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) an der Uniklinik Köln erstmalig alle Studienaktivitäten zum SARS-CoV-2 im Healex Site Management System (SMS), dem standortübergreifenden Studienregister des DZIF. Alle in Deutschland geplanten und initiierten Studien sollen auf der DZIF-Website eingebettet werden und so für Ärzte, Bürger, Forscher und Patienten sichtbar und auffindbar sein. Damit ermöglichen das DZIF und die Uniklinik Köln eine zentrale Anlaufstelle für Forschungsaktivitäten und klinische Studien zu SARS-CoV-2.
Der aktive Austausch von Forschenden, auch aus unterschiedlichen Disziplinen, trägt entscheidend zur erfolgreichen Entwicklung neuer Diagnose- und Behandlungsansätze in klinischen Studien bei. Transparente Einsicht in geplante und aktive Forschungsarbeiten zum neuen Coronavirus fördert diesen Austausch. Dafür ist es erforderlich, Forschungs- und Behandlungsstrategien zentral zu erfassen und ungehindert zugänglich zu machen. Diesen Ansatz verfolgt der Kölner Infektiologe Prof. Oliver Cornely als Koordinator der Klinischen Studienzentren im DZIF mit der von der Healex GmbH bereitgestellten Plattform.
Forschende innerhalb und außerhalb des DZIF haben die Möglichkeit, ihre klinischen Studien und Projekte auf der Plattform zu registrieren. Neben Basisinformationen zum Forschungsvorhaben werden auch Verantwortliche und beteiligte Studienzentren erfasst. So haben Forschende und Ärzte die Möglichkeit, sich mit Kollegen auszutauschen oder potenzielle Kooperationen und Studienzentren für ihre Studien zu identifizieren. Betroffene Patienten, Angehörige und interessierte Bürger können sich mithilfe der Plattform über klinische Studien und Forschungsprojekte in ihrer Region informieren und Ansprechpartner kontaktieren.