Außerdem ermöglichen eine Vielzahl flexibler Arbeitszeitmodelle, wie etwa Gleitzeit und Funktionszeiten, berufliche und private Anforderungen auf einander abzustimmen. Flexible Arbeitszeiten und Telearbeit führen aber nicht automatisch zu mehr Zufriedenheit. Schlafstörungen, Müdigkeit und Erschöpfung sind bei Teleworkern mindestens genauso häufig wie an klassischen Büroarbeitsplätzen. Wer regelmäßig auf Abruf arbeitet, ist körperlich wie psychisch häufiger erschöpft. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) richtet in ihrer neuen baua: Praxis "Orts- und zeitflexibel arbeiten. Freiräume nutzen, Überlastung vermeiden" den Blick auf arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse zu Belastungen und gesundheitlichen Folgen von orts- und zeitflexibler Arbeit.
Die BAuA-Broschüre zeigt beispielhaft, wie Chancen und Risiken von orts- und zeitflexibler Arbeit aufeinandertreffen. Sie beschreibt nicht die aktuelle Situation in der COVID-19 Pandemie, ihre Gestaltungsempfehlungen gelten jedoch auch für diese Situation. So können Gestaltungsspielräume und die daraus resultierende Verantwortung sinnstiftend wirken, wenn Arbeitszeiten eingehalten und vereinbarte Ziele erreicht werden. Sind die Ziele unrealistisch hoch oder werden sie verfehlt, kann das für die Beschäftigten zur Belastung werden. Ebenso belasten lange Arbeitstage mit mehr als zehn Stunden, Isolation im Homeoffice, fehlender Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen oder eine fehler- beziehungsweise störanfällige Infrastruktur.