In Zeiten der COVID-19-Pandemie leisten Betriebsärztinnen und Betriebsärzte einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz für Beschäftigte am Arbeitsplatz. Bei der Umsetzung des SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandards in Betrieben zu unterstützen, zur Sicherstellung der Beschäftigungsfähigkeit zu beraten, Covid-19-Schutzimpfungen zu organisieren und durchzuführen – all das sind die großen arbeitsmedizinischen Herausforderungen unserer Zeit. Ihre Bewältigung wirft gleichfalls Fragen auf, beispielsweise zum Umgang mit neuen Erkrankungen wie Long Covid oder zu den psychischen Folgen durch Lockdowns.
Seine jährliche Jahrestagung, den Deutschen Betriebsärzte-Kongress, stellte der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte deshalb unter die Überschrift „Aus der Krise kommen“.
Erstmals seit 2019 kamen vom 9. bis 11. September im Kongress Palais Kassel rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder in Präsenz zusammen. Sie, aber auch Ausstellerinnen und Aussteller freuten sich über persönliche Kontakte und Gespräche von Angesicht zu Angesicht, die positive Stimmung war allgegenwärtig.
40 Referentinnen und Referenten lieferten neue Impulse und wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Themen Covid-Impfungen in der Praxis, Long Covid, psychische Folgen der Pandemie und Anerkennung von Berufskrankheiten durch SARS-CoV-2. Aber auch für die Arbeitsmedizin so wichtige Aspekte wie Männergesundheit, Migräne am Arbeitsplatz oder Schichtarbeit wurden thematisiert.
Mit ihren Grußworten betonten die Bundesminister Hubertus Heil und Jens Spahn ihre Unterstützung und Anteilnahme: „Betriebsärztinnen und Betriebsärzte sind unverzichtbar für eine gesunde, solidarische und moderne Arbeitswelt“, so Bundesarbeitsminister Heil.
In seinem Vortrag beeindruckte Eröffnungsredner Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, durch sein Bekenntnis zu den Betriebsärztinnen und -ärzten: „Gesundheitsschutz für Beschäftigte und ökonomische Interessen des Betriebes gehen zusammen, deshalb unterstützen wir aktiv die Betriebsärztinnen und Betriebsärzte bei der COVID-19-Impfkampagne in den Betrieben“, so Kampeter. Und weiter: „Betriebsärztinnen und Betriebsärzte haben das Risiko für Beschäftigte durch COVID-19 erkannt und sind bereit, Verantwortung zu übernehmen.“
In den Pausen nutzten die Teilnehmenden die Möglichkeit, mit mehr als 40 Firmen in der Industrieausstellung ins Gespräch zu kommen. Auch hier war zu spüren, dass sich die Teilnehmenden und auch die Ausstellenden über neue und alte Kontakte freuten.
Dies war mein erster VDBW-Kongress, den ich sehr interessant, vielfältig und für meine tägliche Arbeit als sehr hilfreich empfunden habe. Die Atmosphäre war sehr angenehm und es war wunderbar, andere Kolleginnen und Kollegen kennengelernt zu haben.