Susanne Liebe, VDBW-Präsidiumsmitglied und Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen, führte durch die Veranstaltung. Von ihren Erfahrungen berichtete zunächst Dr. Uta Mattusch, die seit 2008 als selbständige Arbeitsmedizinerin in Zittau tätig ist und unter anderem Krankenhäuser betreut. Kurz vor Weihnachten 2020 mit dem Auftrag zur Durchführung der Covid-19-Schutzimpfungen in den von ihr betreuten Einrichtungen betraut, gab sie einen eindrucksvollen Einblick in die sich dann anschließende Organisations- und Umsetzungsarbeit, die die Erstellung eigener Erfassungsinstrumente genauso umfasste wie das Unterweisen weiterer Unterstützender.
Über Nebenwirkungen und Impfzwischenfälle referierte im Anschluss Dr. Simone von Bonin, Oberärztin am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden. Die Referentin informierte sehr anschaulich über die Häufigkeit allergischer Sofort- und Spätreaktionen, deren bei den unterschiedlichen Impfstoffen auf Grundlage der zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Daten. Darüber hinaus gab Dr. von Bonin konkrete Empfehlungen zur Organisation von Notfallrettungsketten sowie einer notwendigen Notfallausstattung für dezentral impfende Betriebsärztinnen und Betriebsärzte.
Dr. Peter Gärtner, Apotheker in der Klinikapotheke des Universitätsklinikums Dresden, sprach als Vertreter der Arzneimittelherstellung über Besonderheiten und den Umgang mit dem COVID-19-mRNA-Impfstoff von BioNTec/Pfizer. Er ging auf die Eigenschaften des Impfstoffes, auf das aktuell empfohlene Dosierungsintervall, den Auslöser für allergische Reaktionen sowie auf Anforderungen bei der Herstellung, Lagerung und Transport sowie das benötigte Impfzubehör ein. Das Wissen um den richtigen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Impfstoffen ist ein wesentlicher Aspekt der Qualitätssicherung und der Impferfolge.
Sven Wessela, Facharzt für Arbeitsmedizin, referierte mit seinem Beitrag„Umsetzung der COVID-Impfungen in einer Uniklinik“ über die besonderen Anforderungen bei der Konzepterstellung, der Implementierung und Organisation eines Impfzentrums für mehrere tausend Beschäftigte, die Umsetzung der Schutzimpfungen unter Einhaltung aller Hygiene- und Schutzmaßnahmen und Priorisierungsvorgaben sowie die Sicherstellung und das Controlling von unerwünschten Arzneimittelwirkungen als wesentliches Erkenntniselement universitärer und betriebswirtschaftlicher arbeitsmedizinischer Versorgungsstrukturen
Im Anschluss an die Fachvorträge hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Veranstaltung war auf 100 Teilnehmende begrenzt, Interessierte hatten jedoch im Nachgang die Möglichkeit, die Veranstaltung über einen Stream abzurufen. Die Vortragsfolien stehen darüber hinaus im Mitgliederbereich auf vdbw.de/mitgliederservice/referate-und-vortraege/ als Download bereit.