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doi:10.17147/asu-1-426497
Using PSIB to improve mental health in the workplace – Qualitative results of the friaa study on satisfaction, work ability and self-efficacy
The psychotherapeutic consultation at work (PSIB) improves work ability and strengthens self-efficacy. A holistic approach that combines individual support and operational measures promotes successful crisis management and contributes to a healthy working environment.
Kernaussagen
Mit der PSIB zu besserer psychischer Gesundheit im Betrieb – Qualitative Ergebnisse der friaa-Studie zu Zufriedenheit, Arbeitsfähigkeit und Selbstwirksamkeit
Die psychotherapeutische Sprechstunde im Betrieb (PSIB) verbessert die Arbeitsfähigkeit und stärkt die Selbstwirksamkeit. Eine ganzheitliche Herangehensweise, die individuelle Unterstützung und betriebliche Maßnahmen kombiniert, fördert die erfolgreiche Krisenbewältigung und trägt zu einem gesunden Arbeitsumfeld bei.
Einleitung
Psychische Erkrankungen verursachen persönliches Leid und gesellschaftliche Kosten. Studien belegen, dass eine zeitnahe psychotherapeutische Behandlung langen Arbeitsunfähigkeitszeiten (AU) und einer Chronifizierung vorbeugen kann (Gissendanner et al. 2019; Rothermund et al. 2019). Betriebsnahe Versorgungsnetzwerke, die auf Kooperationen zwischen medizinisch-therapeutischen und betrieblichen Systemen abzielen, sind vielversprechend.
Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen der randomisiert-kontrollierten Interventionsstudie (RCT) „Frühe Intervention am Arbeitsplatz“ (friaa)1 das Angebot einer psychotherapeutischen Sprechstunde am Arbeitsplatz (PT-A/PSIB2) weiterentwickelt (Weber et al. 2021). Teilgenommen haben an der RCT 550 Personen aus über 60 Betrieben in Deutschland (Hander et al. 2024). Externe psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten boten in geschützten Räumlichkeiten des Betriebs oder in den beteiligten Universitätskliniken die PSIB an. Psychisch beanspruchte Beschäftigte erhielten im Rahmen der Studie ein Erstgespräch mit ausführlicher klinisch-psychologischer Diagnostik und eine entsprechende Befundrückmeldung mit (Weiter-)Behandlungsempfehlung. Teilnehmende der Interventionsgruppe erhielten darüber hinaus bis zu 16 weitere Sitzungen in einem Zeitraum von neun Monaten.
Begleitend zur randomisiert-kontrollierten Interventionsstudie wurde eine qualitative Prozessevaluation durchgeführt (Weber et al. 2021). Im Folgenden werden einige Ergebnisse der qualitativen Prozessevaluation zu den Aspekten Zufriedenheit der Beschäftigten mit der Sprechstunde, Entwicklung der Arbeitsfähigkeit sowie Veränderung der Selbstwirksamkeit vorgestellt.
Methode
Das Subsample der qualitativen Prozessevaluation umfasste unter anderem 21 Beschäftigte, die die Sprechstunde aufsuchten und vier Personen der Kontrollgruppe, und entspricht in den wesentlichen demografischen und arbeitsbezogenen Merkmalen der Gesamtstichprobe. An der qualitativen Befragung nahmen 52 % Frauen teil (Gesamtsample = 55 %), das Durchschnittsalter aller Befragten lag bei 47 Jahren (Gesamtsample = 46 Jahre). In einer Führungsposition waren 24 % (Gesamtsample = 22 %). Bei der Betriebsgröße gab es Unterschiede. Im Subsample waren 96 % der Befragten in Großbetrieben mit mehr als 1000 Beschäftigten tätig, im Gesamtsample waren es 62 %. Eine Diagnose nach ICD-103 wurde im Subsample bei 72 % der Interviewten gestellt, im Gesamtsample bei 86 %.
Die 21 Beschäftigten, die die Sprechstunde aufsuchten, wurden zu zwei Zeitpunkten mittels einstündigen Videointerviews befragt: einmal nach Beendigung der PSIB (nach durchschnittlich sechs Monaten Behandlungszeit) und ein halbes Jahr später. Die Teilnehmenden wurden aufgefordert, ausführlich über das Erleben und die Hintergründe der Krise, ihr Erleben der PSIB und die Bewältigung der psychischen Krise zu erzählen. Die Interviews wurden transkribiert und nach der Methode von Kuckartz u. Rädiker (2022) inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnisse
Zufriedenheit mit der PSIB: Gute Erfahrungen und nützliche Erkenntnisse
Die PSIB erreichte bei den Beschäftigten eine hohe Zufriedenheit. 19 Teilnehmende zeigten sich „sehr zufrieden“ mit der PSIB, sogar noch sechs Monate nach den Sitzungen und äußerten beispielsweise:
„Festzustellen, der Standpunkt vorher und der Standpunkt danach. Also wie man sich vorher gefühlt hat und wie man sich jetzt fühlt. Toll. Festzustellen, dass das, was wir da gemacht haben, auch etwas Positives gebracht hat.“
„Also, für mich war es auf jeden Fall das Beste, was ich hätte tun können in der Situation.“
„Ich bin der Meinung, die friaa-Geschichte, die hat mich schon sehr berührt und geholfen.“
Zwei Teilnehmende wünschten sich mehr konkrete Tipps oder hatten ein eingeschränktes Vertrauensverhältnis zur Therapeutin4, waren aber dennoch zufrieden.
Besonders geschätzt wurden die Rahmenbedingungen: die Anonymität, der geschützte Rahmen, die „Wohlfühlatmosphäre“, das Vertrauen sowie der unkomplizierte, schnelle Zugangsweg. Die Therapeutinnen wurden als professionell und unvoreingenommen erlebt und die Beschäftigten fühlten sich verstanden. Aufgrund der Schweigepflicht bestand das Vertrauen, alle Probleme offen besprechen zu können, ohne Rücksicht auf den Arbeitgeber nehmen zu müssen. Insgesamt empfanden die Teilnehmenden die PSIB besser auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet als eine betriebliche Sozialberatung.
Lern- und Hilfserfahrungen der Teilnehmenden
Viele Teilnehmende lernten Techniken und Strategien für den Umgang mit Krisen im Arbeitsalltag. Die Reflexion der Arbeitssituation half ihnen, ihre eigene Lage besser zu erkennen, Perspektivwechsel vorzunehmen und ihr Verhalten zu ändern. Dies führte dazu, dass sie Dinge gelassener sahen, ihre Ansprüche zurückschraubten und entspannter mit Anforderungen umgingen. Auch der Blick auf die Führungskraft veränderte sich positiv.
Ein zentrales Element der PSIB war die Anregung, die eigenen Handlungs- und Denkmuster zu reflektieren. Diese Hilfestellung erwies sich insgesamt als wertvoll im Alltag. Viele Teilnehmende berichteten, dass die Sitzungen sie zum Nachdenken anregten, ihnen halfen, ihre Gedanken zu sortieren und ihr eigenes Leben zu reflektieren. Dies führte zu einer persönlichen Entlastung und emotional positiven Erfahrungen. Nach den Terminen fühlten sich die Teilnehmenden oft besser und sagten beispielsweise dazu:
„Die Termine waren wie eine Auszeit, sich um mich zu kümmern. Ich kam immer frohen Mutes dann wieder ins Büro.“
„Es hat geholfen, sich in der schwierigen Situation besser zurecht zu finden.“
Positive Entwicklung der Arbeitsunfähigkeitszeiten durch die PSIB
Die psychotherapeutische Sprechstunde am Arbeitsplatz hat zwei Hauptgruppen von Beschäftigten erreicht:
Gruppe 1 (58 % der Teilnehmenden): Diese Gruppe erlebte zuvor eine mäßig belastende, aber sich zuspitzende Arbeitssituation oder eine unerwartet stark belastende Situation im Arbeits- und/oder privaten Umfeld. Sie waren vorher unauffällig, also weder sehr häufig noch sehr lange krankgeschrieben. Sie suchten die PSIB aufgrund eines psychisch einschneidenden Ereignisses auf, das häufig zur Krankschreibung führte.
„Die Sprechstunde hat mir sehr sehr gut getan. Ich war ja nur, in Anführungszeichen, zwei Wochen nicht auf der Arbeit, also nach dem Urlaub. Und danach habe ich ja nicht mehr gefehlt aus diesem Grund, also wegen der Krankheit. Das heißt, ich habe da wieder voll gearbeitet.“
Gruppe 2 (42 % der Teilnehmenden): Diese Beschäftigten litten über einen längeren Zeitraum unter stark belastenden Arbeits- und/oder privaten Bedingungen und hatten eine langjährige Vorgeschichte psychischer Belastung. Ihre Krankschreibungen reichten häufig über mehrere Wochen im Jahr bei diffusem Stresserleben und Unwohlsein. Die PSIB wurde als Überbrückung genutzt, während sie nach einer langfristigen Therapie suchten.
Positive Entwicklung der Arbeitsfähigkeit
Die rückblickende Selbsteinschätzung der Arbeitsfähigkeit auf einer Skala von 1–105 lag vor dem Aufsuchen der PSIB eher bei einem niedrigen Wert (➥ Abb. 1). 81 % der Beschäftigten nannten einen Wert unter oder gleich 5. Sechs Monate nach der Teilnahme an der PSIB gaben 76 % der Beschäftigten Werte zwischen 7 bis 10 an (➥ Abb. 2). Dies zeigt eine deutliche Verbesserung und positive Auswirkungen der PSIB auf die Arbeitsfähigkeit.
Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass die PSIB nicht nur zur akuten Unterstützung in Krisensituationen beiträgt, sondern auch langfristig die Arbeitsfähigkeit und das psychische Wohlbefinden der Beschäftigten stärkt. So reflektierten die Beschäftigten zum Beispiel, dass die PSIB „längere AU Zeiten verhindert hat“ oder sogar verhindert hat, „dass ich die Arbeit kündige“.
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Die Rückgewinnung der Selbstwirksamkeit
Die Selbstwirksamkeitserwartung (SW) beschreibt die Überzeugung, durch eigenes Handeln schwierige Anforderungen meistern zu können. Während Krisen erleben viele Beschäftigte eine Abnahme dieser Überzeugung, was zu einer verringerten Selbstwirksamkeit führt. Das zeigte sich auch bei den befragten Beschäftigten. Sie suchten zwar intensiv nach Lösungen, um Arbeits- und private Belastungen zu reduzieren, stießen dabei jedoch häufig an eigene Grenzen und/oder äußere Schwierigkeiten. Es gelang ihnen in der Krise nicht, effektive Handlungsoptionen zu finden, um ihre Selbstwirksamkeit zu stabilisieren.
„Aber es gibt natürlich dann, grade mit dem Projekt was ich dann bekommen hatte vom Kollegen, der aufgehört hat, WEGEN dieses Projektes letzten Endes, dann natürlich die Frage, Scheiße, was habe ich da geerbt. Wie, wie, wie wird das? Und lande ich da auch im Burnout?“
„Und durch diese ganzen Umstrukturierungen irgendwie, ja, ich glaube, ich habe immer mehr auch die Sinnhaftigkeit hinterfragt, für was und für wen und was bringt das eigentlich alles? Und das hat mir dann natürlich auch irgendwo aufgezeigt, dass es zu viel ist, dass es so keine Zukunft hat, aber dass es auch ne gewisse Negativität einfach auch bei mir dann mitgebracht hat, generell auf Arbeit zu gehen oder auch die Arbeit durchzuführen.“
Nach der Teilnahme an der PSIB und auch noch sechs Monate später, zeigte sich ein positiver Wandel. Die meisten Beschäftigten gaben an, ihre Selbstwirksamkeit weitgehend zurückgewonnen zu haben. Sie fanden passende Wege, um sowohl berufliche als auch private Belastungen zu bewältigen, wobei eine bessere Work-Life-Balance im Vordergrund stand. Viele reduzierten übermäßiges berufliches Engagement, konzentrierten sich jedoch auf eine qualitativ hochwertige Arbeit innerhalb der vorgegebenen Aufgaben. In der Reflexion äußerten sich die Beschäftigten beispielsweise wie folgt:
„Ja, also, diese Arbeitsaufgaben, die nicht in mein Aufgabenfeld gehören, die mache ich im Grunde nicht mehr. Sondern ich habe mir dann irgendwann einmal angewöhnt, an den Vorgesetzten vom zuständigen Bereich, alle Arbeitsaufgaben zu delegieren.“
Integration der PSIB in den betrieblichen Kontext
Die psychotherapeutische Sprechstunde am Arbeitsplatz (PSIB) zeigt großes Potenzial, den schleichenden Prozess (Stegmann et al. 2021) der Entwicklung psychischer Krisen aufzuhalten. Ein Vorteil ist, dass die Arbeitssituation im psychotherapeutischen Prozess thematisiert wird, ohne die privaten Belastungen und Beanspruchungen auszuschließen. Allerdings liegt eine Limitation darin, dass die PSIB vorwiegend auf verhaltenspräventive Maßnahmen am Individuum abzielt. Dies führt dazu, dass individuelle Veränderungen des Verhaltens und der Einstellungen zur Arbeit im Fokus stehen, um Krisen zu bewältigen. Eine umfassendere Krisenbewältigung wäre jedoch im Kontext eines gestalterischen betrieblichen Handelns wünschenswert. Daher ist es wichtig, das Angebot der PSIB in die betriebliche Präventionsarbeit zu integrieren, Kooperationen zwischen betrieblichem und medizinisch-therapeutischem System zu etablieren, um nachhaltige Erfolge zu erzielen. Durch die Integration der PSIB in das betriebliche Gesundheitsmanagement können psychische Belastungen besser bewältigt und die Gesundheit der Beschäftigten nachhaltig gefördert werden. Eine solche ganzheitliche Herangehensweise kombiniert verhaltenspräventive Ansätze mit betrieblich-gestalterischen Maßnahmen (siehe Infokasten) und trägt zur langfristigen Stabilität und Zufriedenheit am Arbeitsplatz bei (Stegmann et al. 2025).
Interessenkonflikt: Das Autorenteam gibt an, dass keine Interessenkonflikte vorliegen.
Ethikvotum: Ein Ethikvotum für die Studie liegt vor.
Danksagung: Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern des friaa-Konsortiums, den Kooperationspartnern sowie den teilnehmenden Beschäftigten.
Förderung: Diese Studie wurde im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten friaa-Studie („Frühe Intervention am Arbeitsplatz“) unter der Projektnummer 01GX1902 durchgeführt.
Literatur
Stegmann R, Sikora A, Schröder UB, Wrage W: Betriebliche Gestaltungsherausforderungen und -optionen im Zuge früher Interventionen und der Rückkehr zur Arbeit bei psychischen Erkrankungen. In: BAuA (Hrsg.): Gefährdungen durch psychische Belastungen bei der Arbeit: Gestaltungsanforderungen und -optionen – Ein Fachbuch für die betriebliche Arbeitsschutz-praxis. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2025 (im Erscheinen).
Gissendanner S, Weiß C, Herten B et al.: Eine psychosomatische Sprechstunde für die regionale betriebsnahe Versorgung. ASU Arbeitsmed Sozialmed Umweltmed 2019; 55: 43–49. doi:10.17147/asu-2001–8465 (Open Access).
Hander NR, Krohn F, Kohl M et al.: Psychotherapeutische Sprechstunde am Arbeitsplatz: Zusammenhänge zwischen Unternehmensgröße und psychosomatischer Gesundheit. Bundesgesundheitsbl 2024; 67: 772–782. doi.org/10.1007/s00103-024-03904-7 (Open Access).
Kuckartz U, Rädiker S: Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung. 5. überarb. Aufl. Weinheim, München: Juventa Verlag, 2022.
Rothermund E, Kilian R, Balint EM, Rottler E, von Wietersheim J, Gündel H, Hölzer M: Wie bewerten Nutzer das neue Versorgungsmodell „Die Psychosomatische Sprechstunde im Betrieb“? Bundesgesundheitsbl 2019; 62: 1–9. https://doi.org/10.1007/s00103-018-2869-x (Open Access).
Stegmann, R, Schulz IL, Schröder UB: Psychische Erkrankungen in der Arbeitswelt: Betriebliche Wiedereingliederung aus der Perspektive der Zurückkehrenden. Berlin: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2021. doi: 10.21934/baua:bericht20210127 (Open Access).
Weber J, Angerer P, Brenner L et al.: Early intervention, treatment and rehabilitation of employees with common mental disorders by using psychotherapeutic consultation at work: study protocol of a randomised controlled multicentre trial (friaa project). BMC public health 2021; 21: 1187. doi.org/10.1186/s12889-021-11195-9 (Open Access).
Die komplette Literaturliste mit allen Quellen kann auf der Homepage beim Beitrag eingesehen werden
(www.asu-arbeitsmedizin.com).
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Foto: MATTHIAS BUEHNER / stock.adobe.com
Die psychotherapeutische Sprechstunde am Arbeitsplatz (PSIB) bietet präventive Beratung für
Beschäftigte mit subklinischen Symptomen, Kurzzeit-Psychotherapie sowie Unterstützung bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz
Online-Quellen
Homepage friaa – Frühe Intervention am Arbeitsplatz
www.friaa.de
BAuA: Psychosomatische Sprechstunde im Betrieb (PSIB)
https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Fakten/RTW-5.html
BAuA: Formative qualitative Evaluation einer frühen Intervention am Arbeitsplatz (FRIAA) für Beschäftigte mit psychischen Krisen und Erkrankungen
https://www.baua.de/DE/Forschung/Forschungsprojekte/f2525
Info
Was ist eine psychotherapeutische Sprechstunde am Arbeitsplatz?
Die psychotherapeutische Sprechstunde am Arbeitsplatz (PSIB) bietet präventive Beratung für Beschäftigte mit subklinischen Symptomen, Kurzzeit-Psychotherapie sowie Unterstützung bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz.
Merkmale sind ein niedrigschwelliger Erstkontakt, eine schnelle Terminvereinbarung und ein Umfang von drei bis 16 therapeutischen Sitzungen. Bei geeigneten Räumlichkeiten kann die PSIB regelmäßig auf dem Betriebsgelände stattfinden, was kurze Wege und einfachen Zugang möglich macht.
Arbeitsplatzbezogene Gespräche setzen sich mit arbeitsbedingten Belastungen und Beanspruchungen auseinander. Das Ziel ist, individuell förderliche Verhaltensweisen sowie unterstützende betriebliche Maßnahmen zu identifizieren. Der Fokus auf „Arbeit als Ressource“ thematisiert die positiven Aspekte des Arbeitsplatzes.
Der Austausch zwischen Psychotherapeutinnen/-therapeuten, Betriebsärztinnen/-ärzten und weiteren betrieblichen Akteurinnen und Akteuren fördert die interprofessionelle Zusammenarbeit und stärkt die Handlungssicherheit betrieblicher Verantwortlicher.
Vorteile liegen in der flexiblen Vernetzung von betrieblichem Arbeitsschutz, betrieblichem Eingliederungsmanagement (BEM) und therapeutischer Arbeit im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements.
In den letzten Jahren gibt es auch psychotherapeutische Online-Angebote. Sie sind zeitlich flexibler und kostengünstiger, werden aber in der Regel nicht von approbierten psychologischen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten durchgeführt.
Info
Empfehlungen für Betriebe zur Förderung der psychischen Gesundheit
Koautorinnen und Koautoren
Ralf Stegmann, Anika Schulz, Nicole Hander, friaa Konsortium, Uta Wegewitz
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), Berlin