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Aufgaben der Gesundheitsämter

Investition in die Zukunft

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Die Aufgaben der unteren Gesundheitsbehörde im Bereich psychische Gesundheit
am Beispiel des Frankfurter Gesundheitsamtes

Investing in the Future – The Tasks of the Public Health Authority in the Field of Mental Health Using the Example of the Frankfurt Health Authority

Gesundheit betrifft nicht nur das Individuum, sie hat auch einen wesentlichen Einfluss auf die Gesellschaft als Ganzes (RKI 2015). Daher sind die zentralen Aufgaben der Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes, zu denen vor allem die Gesundheitsämter als sogenannte untere Gesundheitsbehörden zählen, Gesundheitsförderung, Prävention, Gesundheitsschutz und Gesundheitskoordination (➥ Abb. 1).

Diese Aufgaben sind unter anderem in den Gesundheitsdienstgesetzen der Länder geregelt (Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages 2014). Die Aufgaben der unteren Gesundheitsbehörde im Bereich psychische Gesundheit werden im Folgenden am Beispiel der Abteilung Psychiatrie im Gesundheitsamt Frankfurt am Main erläutert.

Psychiatriekoordination

Die Psychiatriekoordination zielt darauf ab, im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge eine effiziente und qualitativ hochwertige Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen sicherzustellen. Sie ist in den Psychisch-Kranken-(Hilfe)Gesetzen der Länder verankert und in den Landkreisen und kreisfreien Städten sehr unterschiedlich ausgestaltet. Zu den Aufgaben der Psychia­triekoordination gehört die Koordination, Planung und Weiterentwicklung der psychosozialen Versorgung, die Vernetzung der beteiligten Akteure sowie die Entwicklung und Durchführung von Projekten. Darüber hinaus ist die Psychiatriekoordination die zentrale Ansprechperson/-stelle für Fragen und Anliegen der Politik (Teichert u. Tinnemann 2020).

Durch die Einbeziehung von psychisch erkrankten Menschen und ihren Angehörigen kann die Psychiatriekoordination sicherstellen, dass die psychosoziale Versorgung in einer Kommune auf die tatsächlichen Bedarfe eingeht.

In Frankfurt am Main liegt die Psychia­triekoordination aus inhaltlichen und organisatorischen Gründen seit jeher in den Händen der Leitung der Abteilung Psychiatrie, deren Mitarbeitende mit ihrer Expertise Bedarfe in der Versorgung aufdecken und eigene Schwerpunkte in die Arbeit einbringen.

Psychosoziale Notfallversorgung

Großschadensereignisse können zu starken Belastungen, Traumafolgestörungen sowie anderen psychischen Erkrankungen führen (Schäfer 2019) Angesichts zunehmender Krisen und Unsicherheiten ist es daher entscheidend, bereits im Vorfeld Strukturen zu schaffen, die eine nachhaltige Reaktion auf solche Ereignisse ermöglichen.

Die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) spielt hierbei eine entscheidende Rolle und hat sich seit dem Konsensus-Prozess des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (2007–2010) auf Bundesebene kontinuierlich weiterentwickelt. PSNV umfasst Prävention, Früherkennung und Versorgung von psychosozialen Belastungsfolgen in belastenden Notfällen oder Einsatzsituationen (BBK 2011). Ziel ist es, adäquate Unterstützung und Hilfe für Betroffene bereitzustellen, Traumafolgestörungen angemessen zu behandeln und psychische Belastungen bei Einsatzkräften zu adressieren. Dazu werden personale (Coping-Strategien, Kontrollüberzeugung, Selbstwirksamkeitserwartung, Optimismus etc.) und soziale Ressourcen der Betroffenen aktiviert und ergänzt oder substituierende Maßnahmen ergriffen, wenn diese Ressourcen (zeitweise) fehlen.

Die Einbindung von PSNV in die Gefahrenabwehr, Leitungsfragen, Personalstruktur und erforderliche Ausbildung und Qualifikation ist auf Landesebene bisher nur in Berlin gesetzlich geregelt (PSNVG 2021). Es liegt daher in der Verantwortung der Städte und Gemeinden, die erforderlichen öffentlichen Einrichtungen zur Bewältigung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse ihrer Einwohnerinnen und Einwohner zu schaffen – ein zentraler Aspekt der Daseinsvorsorge (BBK 2012).

In Frankfurt am Main wurde durch die Einrichtung einer dauerhaften Koordinierungsstelle PSNV im Gesundheitsamt die Voraussetzung geschaffen, spezielle und auf die jeweilige Lage abgestimmte Versorgungsangebote in Großschadenslagen in kommunaler Verantwortung bereitzustellen und weiterzuentwickeln.

Sozialpsychiatrischer Dienst

Die bundesweite Einführung Sozialpsychia­trischer Dienste geht auf eine Empfehlung der Expertenkommission der Bundesregierung aus dem Jahr 1988 zurück. In den meisten Bundesländern sind die Sozialpsychiatrischen Dienste an den kommunalen Gesundheitsämtern angegliedert. Ausnahmen bilden Baden-Württemberg und Bayern sowie einige Kommunen, in denen diese kommunale Pflichtaufgabe an freie Träger delegiert wurde. Dies ist in den Gesundheitsdienstgesetzen und Psychisch-Kranken-(Hilfe-)Gesetzen der Länder geregelt (Teichert u. Tinnemann 2020).

Die multiprofessionell besetzten Sozial­psychiatrischen Dienste nehmen innerhalb des psychiatrischen Hilfe- und Versorgungssystems eine besondere Rolle ein, da die personenbezogenen Leistungen sich grundlegend von den Angeboten anderer Leistungserbringer unterscheiden: Die Dienstleistungen der Sozialpsychiatrischen Dienste sind für die Menschen, die sie in Anspruch nehmen, grundsätzlich kostenfrei. Dadurch wird ein niedrigschwelliger Zugang zu Hilfs- und Unterstützungsleistungen ermöglicht, der ohne spezifische Zugangsvoraussetzungen erfolgt und auf Wunsch anonym stattfinden kann. Die Angebote richten sich an alle Menschen, insbesondere aber an Menschen mit komplexem Hilfebedarf, die häufig keine andere medizinische Anbindung haben. Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Möglichkeit, bei Bedarf aktiv aufsuchend, nachgehend und motivierend tätig zu werden. Das bedeutet, dass Hilfe dort angeboten wird, wo sie benötigt wird. Auch das Umfeld der betroffenen Menschen (z. B. Angehörige, Behörden, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, Kliniken) spielt eine entscheidende Rolle: Es kann den Kontakt zum zuständigen Sozialpsychiatrischen Dienst initiieren, aktiv in die Unterstützung der betroffenen Person einbezogen werden und für sich Hilfe in Anspruch nehmen.

Die aktualisierten Kernaufgaben Sozial­psychiatrischer Dienste (Bundesweites Netzwerk Sozialpsychiatrischer Dienste 2012) sind ➥ Tabelle 1 zu entnehmen, die konkrete Ausgestaltung kann jedoch je nach Land, Region oder Institution variieren.

In Hessen haben die Sozialpsychiatrischen Dienste gemäß Gesetz zur Regelung des Rechts der Hilfen und Unterbringung bei Psychischen Krankheiten (PsychKHG) den gesetzlichen Auftrag der ambulanten Hilfe für psychisch Kranke, besonders, wenn Gefahr für sich, andere oder bedeutende Rechtsgüter besteht. Die Sozialpsychiatrischen Dienste übernehmen im Rahmen der medizinischen Gefahrenabwehr als zuständige Verwaltungsbehörde zudem Zuständigkeiten des Gesundheitsamtes im gerichtlichen Verfahren über die Unterbringung. Bei der Entlassung aus dem Krankenhaus informiert das psychiatrische Krankenhaus den vorab mit der Person befassten Sozialpsychiatrischen Dienst.

Durch die Auswertung regionaler Daten und Umsetzung der daraus folgenden Erkenntnisse beteiligen sich die Sozialpsychia­trischen Dienste an der örtlichen Bedarfs- und Versorgungsplanung.

Der Sozialpsychiatrische Dienst am Gesundheitsamt Frankfurt am Main ist der größte in Hessen. Zusätzlich zu den in Tabelle 1 beschriebenen Kernaufgaben arbeitet er der Psychiatriekoordination zu, unterstützt Institutionen der freien Wohlfahrtspflege und nimmt Überprüfungen von Heilpraktikerinnen und -praktikern vor. Ein täglich erreichbares Servicetelefon, eine offene Sprechstunde und eine Beratung zur seelischen Gesundheit komplettieren das Angebot.

Tabelle 1:  Kernaufgaben Sozialpsychiatrischer Dienste

Tabelle 1: Kernaufgaben Sozialpsychiatrischer Dienste

Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst

Anders als bei den Sozialpsychiatrischen Diensten existiert für das Vorhalten Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienste keine gesetzliche Grundlage. In Frankfurt wurde der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst im Jahr 2000 auf der Basis eines Magistratsbeschlusses gegründet und in der Abteilung Psychiatrie im Gesundheitsamt Frankfurt am Main verortet. Dieser Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst soll das bereits bestehende Versorgungssystem in der Stadt ergänzen sowie Versorgungslücken identifizieren und zu deren Beseitigung beitragen.

Die Mitarbeitenden des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes sind vielfältig tätig und stehen als Ansprechpersonen für Fragen zur seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zur Verfügung. Telefonisch erfolgt ein Clearing des Anliegens, bei Bedarf wird auf die zuständige Institution verwiesen oder eine persönliche Beratung im Rahmen der regulären Sprechstunde angeboten. Die Inanspruchnahme ist freiwillig und für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt kostenfrei.

Die Untersuchungen im Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst umfassen je nach Bedarf kinder- und jugendpsychiatrische Untersuchungen, testpsychologische Untersuchungen, eine Umfeldanamnese und Empfehlungen zur Inanspruchnahme geeigneter Hilfen. Dabei kann auch eine Stellungnahme im Rahmen der Eingliederungshilfe (§ 35a SGB VIII) erstellt werden. Häufige Anfragen betreffen schulische Auffälligkeiten, Eltern- und Jugendberatung sowie Stellungnahmen gemäß § 35a SGB VIII.

Eine Transitionssprechstunde bietet Beratungs- und Untersuchungsmöglichkeiten für junge Erwachsene im Alter von 15 bis 23 Jahren.

In Kooperation mit der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin gibt es eine konsiliarische Tätigkeit sowie eine gemeinsame Sprechstunde für Schülerinnen und Schüler mit erhöhten schulischen Fehlzeiten.

Die Mitarbeitenden wirken in verschiedenen Gremien mit, darunter diversen Arbeitskreisen, dem Jugendhilfeausschuss und in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienste im öffentlichen Gesundheitsdienst. Themen sind unter anderem die Schnittstelle Jugendhilfe und Klinik, Kinderschutz in der Schule, Kinder psychisch erkrankter Eltern, Schulabsentismus, Suizidprävention im Kindes- und Jugendalter sowie sogenannte „Systemsprenger“.

Zusätzlich bieten die Mitarbeitenden Informationsveranstaltungen und Fortbildungen zu kinder- und jugendpsychiatrischen Themen für Schulen sowie Mitarbeitende des Jugend- und Sozialamtes, der Jugendhilfe und Eltern an. Häufig nachgefragte Themen sind einzelne Störungsbilder, Suizidalität, Schulabsentismus und ein Überblick über psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter. Fallberatungen werden in verschiedenen Institutionen, zum Beispiel dem Jugendamt, Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen, durchgeführt.

Gesundheitsförderung und Prävention

Gesundheitsförderung zielt darauf ab, die Gesundheit der Menschen zu stärken und Bedingungen zu schaffen, die ein gesundes Aufwachsen, Leben und Altern ermöglichen (RKI 2015). Die kommunalen Gesundheitsämter spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie Maßnahmen, die die Lebensqualität in den Städten und Gemeinden verbessern, entwickeln und vor Ort umsetzen.

Demgegenüber konzentriert sich Prävention auf die Vermeidung von Krankheiten. Entscheidend ist hier die Früherkennung von Risikofaktoren und die Entwicklung von Strategien zur Reduzierung von Krankheitsrisiken in der Bevölkerung.

Gesundheitsförderung und Prävention im Bereich mentale Gesundheit sind eng mit der Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen verbunden. Durch die Entstigmatisierung können Vorurteile abgebaut und eine unterstützende Gemeinschaft geschaffen werden. Dadurch können Barrieren für den Zugang ins Hilfesystem abgebaut und eine Kultur etabliert werden, in der Menschen offen über psychische Gesundheit beziehungsweise Krankheit sprechen können.

Die Förderung mentaler Gesundheit sowie die Prävention von psychischen Störungen und Suiziden haben in der Abteilung Psychiatrie des Gesundheitsamtes Frankfurt am Main einen hohen Stellenwert. Exem­plarisch seien im Folgenden einige Projekte und Initiativen genannt, die verdeutlichen, wie Entstigmatisierung, Gesundheitsförderung und Prävention sich nicht nur auf die individuelle Gesundheit auswirken, sondern auch zu langfristigen gesellschaftlichen Veränderungen beitragen können.

Schulprojekte

Schulen fungieren nicht nur als Bildungseinrichtungen, sondern sie sind auch der zentrale Lebensraum junger Menschen. Daher eignen sich Schulen besonders für Angebote zur Förderung der mentalen Gesundheit und Prävention psychischer Erkrankungen. Schulprojekte wirken nachhaltig, da sie nicht nur Informationen vermitteln, Entstigmatisierung vorantreiben und Hilfsangebote bekannt machen, sondern auch lebenslang wichtige Fähigkeiten zur Bewältigung von Stress, emotionalen Herausforderungen und Konflikten vermitteln. Die erworbenen Kompetenzen sind mit relativ geringen Kosten verbunden (Lee 2023), können aber einen positiven Einfluss auf die Resilienz der Schülerinnen und Schüler haben und sich somit langfristig auf ihre Gesundheit auswirken.

Im Gesundheitsamt Frankfurt am Main wurde deshalb die Wanderausstellung „Psychmobil“ konzipiert. Die Informationstafeln zur psychischen Gesundheit können von Schulen kostenfrei entliehen werden. Im Projekt „SAME – anders ist normal“ besuchen Fachkräfte und Betroffene gemeinsam eine Klasse, um zu informieren und zu entstigmatisieren. Kostenfreies Begleitmaterial ist erhältlich.

Maßnahmen gegen Einsamkeit

Nicht zuletzt aufgrund der Auswirkungen der Pandemie ist das Thema Einsamkeit in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Einsamkeit wirkt sich nachteilig auf die Stresshormonregulation aus (Lam 2021), was in einem geschwächten Immunsystem mit Infektanfälligkeit, kardiovaskulären Erkrankungen, aber auch psychischen Erkrankungen resultieren kann. Daher widmet sich das Gesundheitsamt Frankfurt am Main dem Thema mit verschiedenen Angeboten.

Nach dem Vorbild des Social Prescribing, das in vielen Ländern etabliert und gut untersucht ist (z. B. Bickerdike 2017), wurden einsamen Menschen im Rahmen des Projekts „Kultur auf Rezept“ kulturelle Aktivitäten „verordnet“ (s. „Weitere Infos“). Shared Reading und diverse „Babbelangebote“ sollen dazu führen, dass einsame oder von Einsamkeit bedrohte Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Die Reihe „Alt werden neu denken“ bietet mit verschiedenen Veranstaltungen neue Perspektiven auf das Altern.

Suizidprävention

Psychische Erkrankungen sind ein Risikofaktor für suizidale Handlungen. Effektive Präventionsmaßnahmen zielen darauf ab, psychische Erkrankungen leitliniengerecht zu behandeln sowie rechtzeitig Hilfs- und Unterstützungsangebote verfügbar zu machen, um das individuelle Risiko eines Suizids zu reduzieren (Zalsman 2016).

Das Frankfurter Netzwerk für Suizidprävention (FRANS; s. „Weitere Infos“) wurde 2014 als erstes und bisher einziges kommunal verankertes Netzwerk für Suizidprävention gegründet. Es besteht aus über 70 regionalen und überregionalen Institu­tionen und Organisationen, die sich interdisziplinär für die Prävention von suizidalem Verhalten engagieren. Die Koordination erfolgt durch die Abteilung Psychiatrie des Gesundheitsamtes Frankfurt am Main, die Aktivitäten werden von der Stadtpolitik finanziell und ideell gefördert. Mit Infoständen und Veranstaltungen, öffentlichkeitswirksamen Kampagnen, Fortbildungen sowie lokaler Suiziddatenerhebung und Maßnahmen zur besseren Vernetzung der Akteure werden die Ziele Sensibilisierung der Bevölkerung, Entstigmatisierung, Datenverbesserung und Senkung der Anzahl der Suizide verfolgt.

Ausblick

Die Herausforderungen im Bereich der psychischen Gesundheit werden in den nächsten Jahren voraussichtlich zunehmen. Um den sich verändernden Bedürfnissen der Bevölkerung – gerade vor dem Hintergrund eines drohenden Fachkräftemangels – gerecht zu werden, bedarf es innovativer Ansätze und einer stärkeren Vernetzung der verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen sowie politischer und gesellschaftlicher Unterstützung, um eine umfassende und effiziente psychosoziale Versorgung auch in Zukunft sicherzustellen.

Die Angebote der unteren Gesundheitsbehörde müssen weiterhin niedrigschwellig zugängig sein und sich auch an den Bedürfnissen vulnerabler Zielgruppen orientieren. Obwohl es schwierig ist, den kurzfristigen Erfolg präventiver Maßnahmen zu messen, dürfen sie nicht von wirtschaftlichen Argumenten und Interessen gesteuert werden.

Interessenskonflikt: Die Autorinnen und Autoren erklären, dass sie innerhalb der vergangenen drei Jahre im Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt am Main abhängig beschäftigt waren.

Literatur

BBK – Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: BBK-Glossar. Ausgewählte zentrale Begriffe des Bevölkerungsschutzes. Bonn: BBK, 2011.

BBK– Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: Psychosoziale Notfallversorgung. Qualitätsstandards und Leitlinien Teil I und II. Bonn: BBK, 2012.

Bickerdike L et al.: Social prescribing: less rhetoric and more reality. A systematic review of the evidence. BMJ open 2017; 7: e013384.

Bundesweites Netzwerk Sozialpsychiatrischer Dienste: Thesen des bundesweiten Netzwerks Sozialpsychiatrischer Dienste im Anschluss an die 2. Fachtagung „Segel setzen!“ in Hannover (22.–23.03.2012). https://www.sozialpsychiatrische-dienste.de/app/download/5785003294/201… (abgerufen am 02.02.2024).

Lam JA et al.: Neurobiology of loneliness: a systematic review. Neuropsychopharmacol 2021; 46: 1873–1887021).

Lee YY et al: School-based socio-emotional learning programs to prevent depression, anxiety and suicide among adolescents: a global cost-effectiveness analysis. Epidemiol Psychiatr Sci 2023; 32: e46 (Open Access: doi: 10.1017/S204579602300029X – PMID: 37434513 – PMCID: PMC10477081).

RKI – Robert Koch-Institut (Hrsg.): Gesundheit in Deutschland – Einzelkapitel: Wie steht es um Prävention und Gesundheitsförderung? Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Gemeinsam getragen von RKI und Destatis. Berlin: RKI, 2015.

Schäfer I et al.: S3-Leitlinie Posttraumatische Belastungsstörung. Berlin: Springer, 2019.

Teichert U, Tinnemann P (Hrsg.): Der Sozialpsychiatrische Dienst – Lehrbuch für den Öffentlichen Gesundheitsdienst. Düsseldorf, 2020 (Open Access: DOI10.25815/aacp-4461).

Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages: Die Gesundheitsdienstgesetze der Länder, WD 9 – 3000 – 027/14. https://www.bundestag.de/resource/blob/410444/a2f24acb7bdabf15da541c95d… (abgerufen am 02.02.2024).

Zalsman G et al.: Suicide prevention strategies revisited: 10-year systematic review. The Lancet Psychiatry 2016; 3: 646–659.

doi:10.17147/asu-1-350363

Weitere Infos

Stadt Frankfurt am Main: P­sychische Gesundheit
https://frankfurt.de/themen/gesundheit/psychische-gesundheit

Gesundheitsamt Frankfurt am Main: Gesund durchs Jahr 2024 – Veranstaltungen und Angebote der Abteilung Psychiatrie
https://frankfurt.de/-/media/frankfurtde/frankfurt-themen/gesundheit/ge…

Frankfurter Netzwerk Suizid­prävention (FRANS)
https://frans-hilft.de/

Culture on prescription
https://culture-on-prescription.eu/

Die Mitarbeitenden des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes stehen als Ansprechpersonen für Fragen zur seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zur Verfügung

Foto: Studio Romantic-stock.adobe.com

Die Mitarbeitenden des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes stehen als Ansprechpersonen für Fragen zur seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zur Verfügung

Kernaussagen

  • Die Aufgaben der unteren Gesundheitsbehörde zur Förderung und zum Erhalt der psychischen Gesundheit sind vielfältig und gesetzlich verankert. Sie umfassen nicht nur die Kernaufgaben des Sozialpsychiatrischen Dienstes, sondern auch die Psychiatriekoordination,
    die Psychosoziale Notfallversorgung, den Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst sowie verschiedene gesundheitsfördernde und präventive Aktivitäten.
  • Die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen ist ein wichtiges Ziel aller beschriebenen Angebote. Sie kann dazu beitragen, dass Menschen offener über ihre Probleme sprechen und sich Hilfe suchen. Außerdem werden Barrieren für den Zugang zum Hilfesystem abgebaut, wenn psychische Krankheiten nicht mehr als Makel angesehen werden.
  • Die Aufgaben der unteren Gesundheitsbehörde fördern nicht nur die individuelle Gesundheit, sondern zielen auch auf eine nachhaltige Wirkung in der Gesellschaft.
  • Koautorin und Koautoren

    Kontakt

    Dr. med. Christiane Schlang
    Gesundheitsamt, Abt. 53.5; Breite Gasse 28; 60313 Frankfurt
    christiane.schlang@­stadt-frankfurt.de

    Foto: Gesundheitsamt Frankfurt a.M./Salome Roessler

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