Neurodiversität gewinnt zunehmend an Bedeutung in Gesellschaft, Unternehmen und Medien. Firmen wie SAP und Microsoft setzen verstärkt auf HR-Maßnahmen für neurodivergente Menschen, und in Deutschland erkennen immer mehr Betriebe das Potenzial dieser Personen. Um dieses langfristig zu fördern, ist mehr als angepasste Personalauswahl nötig – ein integrativer Ansatz, der auch die Arbeitsgestaltung einbezieht.
Die zunehmende Komplexität der Arbeitsplätze erhöht die Stressbelastung, so dass über eine Anpassung der arbeitsmedizinischen Untersuchungen nachgedacht werden muss. Bisherige, starre Vorgehensweisen sollten durch eine kontinuierliche Auswertung von Daten am Arbeitsplatz erweitert werden. Ein Smart Textile ermöglicht diesen Ansatz und könnte mithilfe von maschinellem Lernen einen hybriden Zwilling erzeugen, der wertvolle betriebsmedizinische Erkenntnisse über die gesamte Lebensarbeitszeit liefert.
Selbstständige stehen vor der Herausforderung, hohe Arbeitsanforderungen und ausreichende Erholung in Einklang zu bringen. Eine neue Studie zeigt: Erholung stärkt das Wohlbefinden, und das nicht auf Kosten der Leistung. Hierfür wurden 255 Selbstständige aus verschiedenen Branchen befragt. Die Ergebnisse liefern wichtige Impulse, wie Erholung und Wohlbefinden in der Selbstständigkeit gefördert werden können.
Das Schlafometer Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) ist ein Online-Screening-Tool bei Tagesmüdigkeit und Schlafstörungen, das gleichzeitig Ratschläge zur Prävention und Reduktion der Beschwerden gibt. Es richtet sich vorrangig an Beschäftigte in Schichtarbeit, aber auch an Unternehmen und kann kostenlos sowie ohne Registrierung genutzt werden. Der Vorschlag zum Tagesablauf basiert auf der Arbeitszeit und dem individuellen Chronotyp und wird durch praktische Empfehlungen zur Schlafförderung ergänzt. Die Antworten aus den integrierten Fragebögen zu Tagesmüdigkeit und Schlafstörungen weisen auf erhöhte Prävalenzen bei Beschäftigten in Schichtarbeit hin.
Die psychotherapeutische Sprechstunde im Betrieb (PSIB) verbessert die Arbeitsfähigkeit und stärkt die Selbstwirksamkeit. Eine ganzheitliche Herangehensweise, die individuelle Unterstützung und betriebliche Maßnahmen kombiniert, fördert die erfolgreiche Krisenbewältigung und trägt zu einem gesunden Arbeitsumfeld bei.
Zielsetzung: Aufgrund des akuten Lehrkräftemangels wird in Deutschland die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung (Unterrichtsdeputat) für Teilzeit-Lehrkräfte (TZL) diskutiert. Viele Gymnasiallehrkräfte arbeiten in Teilzeit, um die hohen Arbeitsbelastungen besser zu bewältigen. Ob sich eine Verringerung der Unterrichtsstunden günstig auf die psychische Gesundheit auswirkt, ist bisher nicht bekannt. Daher untersucht diese Studie bei TZL den Zusammenhang zwischen der realen Wochenarbeitszeit und ihrer psychischen Gesundheit (Erholungsunfähigkeit, Burnout-Risiko).
Die Aufgaben der kommunalen Gesundheitsämter zur Förderung und zum Erhalt der psychischen Gesundheit sind vielfältig und abwechslungsreich: Sie bewegen sich im Spannungsfeld zwischen individuellen Bedürfnissen der Betroffenen und bevölkerungsmedizinischer Verantwortung. Gerade vor dem Hintergrund stetiger Krisen und zunehmender gesellschaftlicher Herausforderungen sind die Angebote der Gesundheitsämter eine sinnvolle Investition in die Zukunft. Christiane Schlang et al.
#kopfsache – Nichts geht ohne Hirn und Psyche! Unter diesem Titel startet der Spitzenverband ZNS (SpiZ) eine bundesweite Informationskampagne. Sie soll Politik und Öffentlichkeit für die gesellschaftliche Bedeutung und die Auswirkungen neurologischer und psychischer Erkrankungen sensibilisieren.
Das Wissen um die voranschreitende Klimakrise bedeutet für viele Menschen eine mentale Belastung; ihr Voranschreiten selbst, führt zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit, psychisch zu erkranken. Neben dem enormen Leidensdruck für die Betroffenen und ihre Angehörigen stellt die wachsende psychische Belastung auch die Arbeitswelt vor neue Herausforderungen. Der folgende Artikel fasst den bisherigen Kenntnisstand zum Thema zusammen und wagt einen ersten Ausblick auf die Risiken und Chancen der sich beschleunigenden Veränderungsprozesse. Lea Dohm, Stefanie Bühn
Die psychische Gesundheit ist durch Klimakrise massiv gefährdet.
Die Bundespsychotherapeutenkammer hat die Politik anlässlich der laufenden Europäischen Woche der psychischen Gesundheit (EU Mental Health Week) dazu aufgerufen, die psychische Gesundheit in Deutschland und Europa intensiver zu fördern.
Stress ist ein Teil unseres Lebens. Stress ist nötig, damit wir aktiv und leistungsfähig sind. Aber wenn Menschen das Gefühl haben, mit ihren Möglichkeiten den Anforderungen nicht mehr gewachsen zu sein, entsteht chronischer Stress mit anhaltender Aktivierung bei eingeschränkter Regenerationsfähigkeit. Hier setzt GUSI an: frühzeitig persönliche Stressoren erkennen, Selbstregulation fördern und so einen gesunden Umgang mit Stress lernen. Dieter Olbrich
Viele Arbeitsplätze haben Strukturen, in denen es zu Konflikten, Rivalitäten, Herabwürdigung oder organisatorischer und interaktionaler Ungerechtigkeit kommen kann. Wenn der Selbstwert oder sonstige wichtige Werte in Frage gestellt werden und für die Betroffenen kein Ausweg erkennbar ist, dann ist eine typische Reaktion Verbitterung, die nicht nur mit schwerer subjektiver Beeinträchtigung einhergeht, sondern auch mit dysfunktionalem Verhalten der Umwelt gegenüber. Verbitterungsursachen und -reaktionen müssen im Arbeitskontext angemessene Aufmerksamkeit finden. Michael Linden
Der Arbeitsplatz ist ein wesentlicher Faktor, der die psychische Gesundheit beeinflusst.
Anlässlich des Tags der mentalen Gesundheit am 10. Oktober, wurde eine Webseite ins Leben gerufen, in der Hilfestellungen aufgeführt werden und das Thema einen „natürlichen“ Rahmen bekommt.
Die Sorge, sich bei der Arbeit mit dem Coronavirus anzustecken, hat im Laufe der Pandemie auch bei Beschäftigten außerhalb des Gesundheitswesens psychische Belastungen zunehmen lassen.
Nach den ersten Durchgängen wird aufgrund erhöhter Nachfrage erneut der Kurs PsyHealth worXs!, ein Online-Training zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung, angeboten.
L.P. Werk
B. Muschalla
Klinische Psychologie, Psychotherapie und Diagnostik (Abteilungsleiterin: Prof. Dr. Beate Muschalla), Technische Universität Braunschweig
(eingegangen am 28.06.2022, angenommen am 11.08.2022)
Coaching for exhaustion and feelings of overload
Introduction: Symptoms of exhaustion...
Präventionsprogramm Die Integration in Ausbildung und Beruf ist einer der großen Entwicklungsschritte von jungen Menschen. Gelingt dieser nicht, sind die Folgen oft schwer und langfristig. Psychische Erkrankungen bei jungen Menschen erschweren den Ausbildungseinstieg. Andererseits kann sich während der Ausbildung eine psychische Störung erstmals manifestieren. Die Sensibilisierung Auszubildender und das Herabsetzen der Schwelle, sich Hilfe zu suchen, sind Ziele des Projekts „Meister von Morgen“ der Stiftung Achtung!Kinderseele und der Deutsche Bahn Stiftung. Michael Kölch, Christopher van Dillen
Burnout Wenn sich Praktiker über aktuelle, im Alltag relevante Themen informieren wollen, haben es psychiatrische und psychologische Fächer, verglichen mit näher am naturwissenschaftlichen Bereich liegenden Disziplinen, schwer, diese Bedürfnisse zu befriedigen. Diagnosen liegen in der Psychiatrie und Psychotherapie Definitionen zugrunde, die, wenn man sie hinterfragt, durchaus nicht so trennscharf sind, wie es die Formulierungen zum Beispiel in den Diagnose-Manualen DSM-V und ICD-10/11 (Dilling et al. 2015) zunächst vermuten lassen. Noch unschärfer wird es, wenn es sich um Begriffe und Phänomene handelt, die ursprünglich von Betroffenen entdeckt beziehungsweise eingeführt wurden. Betroffene möchten wissen, woher ein Problem kommt, Anhaltspunkte haben, wie man es wieder los wird beziehungsweise bewältigen kann und sie wollen zudem nicht „stigmatisiert“ werden. Das Spannungsfeld zwischen den für Sachverständige relevanten Kriterien (Objektivität, Reliabilität, Validität) und der Betroffenenperspektive und ein angemessener Umgang eben damit lassen sich am Burnout-Phänomen exemplarisch aufzeigen. Andreas Hillert
J.E. Fischer,
L.L. Brokmeier
R.M. Herr
Allgemeinmedizin, Zentrum für Präventivmedizin und Digitale Gesundheit Baden-Württemberg (CPD-BW), Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg
(eingegangen am 11.03.2022, angenommen am 16.05.2022)
Mental health at work – The psy50 as an integrative...
Vor dem Hintergrund eines derzeit vor dem Bundessozialgericht laufenden Verfahrens rund um einen Stuttgarter Rettungsdienstmitarbeiter mit einem berufsbedingten posttraumatischen Belastungssyndrom, erläutert das Innenministerium Baden-Württemberg die besonderen psychischen Belastungen und deren Ursachen bei Rettungsdienstkräften.
Mehr AOK-Mitglieder nutzten 2021 Kinderkrankengeld: Anstieg um 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Cybermobbing ist zu einer Gesundheitsgefahr bei Jugendlichen geworden - so das Ergebnis der repräsentativen Jugendstudie, die das SINUS-Institut im Auftrag der BARMER, einer Mitgliedsorganisation der BVPG, durchgeführt hat:
Erschöpfung, Dauerstress und Rollback: Besonders Frauen sind zunehmend von Pandemie und Maßnahmen gestresst, berichtet Telepolis von heise.de.