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Rezensionen

G. Triebig Heidelberg

Der nunmehr in 11. Auflage erschiene „Ludewig“ ist das deutschsprachige Standardwerk, wenn es um Fragen der gesundheitlichen Fol-gen von Arzneimittelvergiftungen geht. Das Buch gliedert sich in einen allgemeinen und einen speziellen Teil. Im ersten Abschnitt wird zunächst auf den Unterschied zwischen klinischer Pharmakologie und klinischer Toxi-kologie eingegangen, die Übergänge sind fließend. Anhand des epidemiologischen Be-fundes von geschätzten 150 000 bis 200 000 Vergiftungsfällen jährlich in Deutschland lässt sich die Bedeutung der Erkenntnisse zur ad-äquaten Behandlung bei akuten Vergiftungsfällen erahnen. In diesem Zusammenhang ist auf die ärztliche Meldepflicht bei Vergiftungen bzw. bei Verdachtsfällen nach § 16e des Chemikaliengesetzes zu verweisen, die wahr-scheinlich nur einem Teil der Ärzte bekannt sein dürfte. Neben den Prinzipien der Notfall-therapie widmet sich auch ein Kapitel der Verhütung von akuten Vergiftungen. Der spezielle Teil berücksichtigt chemische Einzelstoffe sowie auch Produkte der Arbeitswelt. Von „Abbeizmitteln“ bis „Zytostatika“ werden insgesamt 244 Stoffe und Stoffgruppen be-schrieben. Die Kapitel sind nach einem einheitlichen Schema strukturiert: Substanzen und chemische Inhaltsstoffe, Toxikokinetik und -dynamik, Symptomatik der akuten In-toxikation und Therapie. Interessant für den Betriebsarzt sind v. a. die Kapitel zu Arbeitsstoffen bzw. Produkten, wie Metalle, z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber, Organika, z. B. Halogenkohlenwasserstoffe und Nitroverbindungen, Säuren sowie komplexe Gemische z. B. Pyrolyseprodukte, Reinigungsmittel oder Hydraulikflüssigkeiten. Ein umfangreiches Quellenverzeichnis und Sachregister ermög-lichen vertiefende Informationen bzw. ein ra-sches Auffinden der gesuchten Texte. Für die nächste Auflage wird empfohlen, die allgemei-nen Informationen zu den wichtigen Industrie-chemikalien zu aktualisieren und in der Literatur auch die entsprechenden AWMF-Leitlinien der DGAUM zu berücksichtigen.

Der „Ludewig“ sollte in der Bibliothek ei-nes Betriebsarztes nicht fehlen.

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