Weltweit erste Ebola-Impfstoff-Produktion startet 2017
Das weltweit agierende Pharmaunternehmen MSD baut an seinem Standort in Burgwedel bei Hannover die Produktion aus und führt eine Modernisierung nach den neuesten Sicherheitsstandards durch. Dazu investiert MSD in den nächsten zwei Jahren rund 60 Millionen Euro und schafft ca. 50 neue attraktive Arbeitsplätze. Damit sind die Voraussetzungen gegeben, dass ab 2017 in Burgwedel neue Impfstoffe, insbesondere ein Impfstoff gegen die tödliche Krankheit Ebola, produziert werden können.
MSD ist die erste Firma, die einen Impfstoff gegen das Ebolavirus entwickelt. Derzeit befindet sich der MSD-Impfstoffkandidat in der Spätphase der Entwicklung und wird weltweit an mehreren Zentren erforscht. Er hat in klinischen Studien bis zu 100 % Wirksamkeit gezeigt, d. h., die geimpften Personen waren nach 6 bis 10 Tagen wirksam gegen Ebola geschützt. Die schnelle Entwicklung eines Ebola-Impfstoffes wurde unter anderem durch ein Abkommen von MSD mit der globalen Impfstoff-Allianz GAVI Anfang des Jahres möglich. Im Rahmen dieses Abkommens stellt GAVI der Firma MSD 5 Mio. US Dollar für die weitere Entwicklung zur Verfügung. Im Gegenzug verpflichtet sich MSD, den zu entwickelnden Impfstoff bis Ende 2017 zur Zulassung einzureichen. Außerdem stellt MSD sicher, 300 000 Dosen des Impfstoffs für weitere klinische Studien und Notsituationen vorzuhalten.
Eine Ansteckungsgefahr besteht am Produktionsstandort nicht, da in der Impfstoffproduktion nicht der Krankheitserreger als solcher eingesetzt wird. Beim Ebola-Impfstoff handelt es sich um einen abgeschwächten Lebendimpfstoff. Diese bestehen aus sehr geringen Mengen lebender Erreger. Sie sind so abgeschwächt, dass sie sich zwar noch vermehren, aber die Erkrankung selbst nicht auslösen können. Viele Impfstoffe gegen Krankheiten wie Gelbfieber, Masern, Röteln oder Windpocken basieren auf diesem Wirkprinzip.