Weiterbildung mitgestalten, Fortbildungen abhalten, arbeitsbedingte Erkrankungen erforschen – dies sind drei der wichtigsten Aufgaben für die ÖGA. Hinzu kommt noch die Weiterentwicklung der betrieblichen Gesundheitsförderung. Die Österreichische Gesellschaft für Arbeitsmedizin wurde am 08. 08. 1953 gegründet. Seitdem hat sich die Arbeitswelt stark verändert und die ÖGA hat ihre Aufgaben und Zwecke entsprechend immer neu angepasst. Seit 1963 veranstaltet die ÖGA auch Kongresse, um spannende Forschungsergebnisse und wegweisende praktische Projekte interessierten Betriebsätzten vorzustellen.
Der letzte Kongress der ÖGA im Oktober 2012 in Graz hatte beispielsweise das Betriebliche Eingliederungsmanagement zum Hauptthema. Als praktische Initiative wurde im Rahmen des Kongresses fit2work vorgestellt. Wie in Deutschland auch, gehört die Betriebliche Wiedereingliederung zu den zentralen Themen der Arbeitsmedizin, jedoch in einem etwas anderen gesetzlichen Rahmen. Ein weiteres Hauptthema des letzten ÖGA-Kongresses behandelte die Evaluierung psychischer Belastungen. Auch hier zeigte sich, dass die Themen der Arbeitsmedizin länderübergreifend dieselben sind. In Österreich – wie auch in Deutschland – haben die Fehlzeiten aufgrund von psychischen Erkrankungen in den letzten Jahren stark zugenommen. Entsprechend sind diese Krankheiten und ihre Behandlung bzw. die entsprechende Wiedereingliederung in den Fokus der Betriebsärzte gerückt.
Genauso wichtig wie die praktisch orientierten Themen ist für die ÖGA die wissenschaftliche Forschung im Bereich der Arbeitsmedizin. Leider ist die Situation der wissenschaftlichen Arbeitsmedizin in Österreich schwierig. Lediglich an der Medizinischen Universität Wien ist ein Arbeitsmedizinisches Institut mit Lehrstuhl und Ambulanzbetrieb integriert. Das Team besteht aus der Institutsleiterin, Frau Prof. Jasminka Godnic-Cvar, Herrn Prof. Christian Wolf und zwei Assistenzärztinnen. Die drei anderen Medizinischen Universitäten, Innsbruck, Graz und die Privatuniversität Salzburg, haben keine arbeitsmedizinischen Lehrstühle. Wegen des Fehlens arbeitsmedizinischer Lehrstühle an diesen drei Universitäten können im Medizinstudium keine arbeitsmedizinischen Inhalte angeboten werden. Darum ist es Aufgabe der ÖGA, diesen Missstand immer wieder bei den politischen Gremien anzusprechen. Arbeitsmedizinische Forschungsprojekte werden außer an der Medizinischen Universität Wien auch in der AUVA (Österreichische Unfallversicherung) durchgeführt und gelegentlich auch in arbeitsmedizinischen Zentren.
In diesem Jahr ist die ÖGA gastgebende Gesellschaft des arbeitsmedizinischen Kongresses von SGARM, DGAUM und ÖGA vom 13. bis zum 16. März in Bregenz. Auch auf diesem Wege unterstützt die ÖGA eine sachlich sinnvolle Zusammenarbeit der Arbeitsmediziner über Ländergrenzen hinweg.
Dr. Christine Klien, Präsidentin der ÖGA
Die ÖGA im Web: www.gamed.at