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Merkblätter informieren über wichtige Infektionskrankheiten

Erregersteckbriefe: Wissen, was schützt

Vor Infektionskrankheiten schützen

Infektionskrankheiten können zu schweren Krankheitsbildern und gesundheitlichen Komplikationen führen. Präventionsmaßnahmen wie Impfen und Hygiene tragen dazu bei, Erkrankungen zu vermeiden. Doch der richtige Schutz vor Infektionskrankheiten wirft in der Allgemeinbevölkerung oft Fragen auf: Welcher Impfschutz ist auch für Erwachsene wichtig? Welche Hygienemaßnahmen sind im Alltag sinnvoll? Was ist bei einer ansteckenden Infektionskrankheit in der Familie oder im Kollegenkreis zu beachten?

Der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) kommt als Fachbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) die Aufgabe zu, gesundheitsbewusstes Verhalten in der Bevölkerung zu fördern. Einer der Aufklärungsschwerpunkte sind Infektionskrankheiten und die Möglichkeiten der Prävention. Ziel ist die bessere Umsetzung wichtiger Hygieneregeln und die Erhöhung der Durchimpfungsraten in der Bevölkerung.

Zentrale Bausteine der Aufklärungsarbeit im Bereich Infektionsschutz sind neben verschiedenen Kampagnen die Internetauftritte mit dem Motto „Wissen, was schützt“: Das Portal www.impfen-info.de stellt alle wichtigen Informationen rund um das Impfen bereit. Die Internetseite www.infektionsschutz.de informiert über Infektionskrankheiten und gibt Tipps zum richtigen Hygieneverhalten im Alltag (s. “Weitere Infos“). Auf beiden Internetportalen sind auch vielfältige Printmaterialien wie Broschüren und Plakate, Infofilme und Infografiken verfügbar, die die Aufklärungsarbeit unterstützen. Über ein Frage-Antwort-Tool werden zudem Anfragen der Bevölkerung beantwortet.

BZgA und BVÖGD informieren: Steckbriefe zu 26 Erregern

Bei einer eigenen Erkrankung, einem Krankheitsfall im häuslichen Umfeld oder im Kollegenkreis oder auch bei Krankheitswellen in der Bevölkerung besteht oft Bedarf an spezifischen Informationen zu einer bestimmten Infektionskrankheit.

Hintergrundwissen zum jeweiligen Erreger trägt dazu bei, das Risiko einer Ansteckung zu verringern. Um sich besser schützen zu können und im Krankheitsfall eine Weiterverbreitung zu vermeiden, ist es wichtig zu wissen, welche Krankheitszeichen auf eine Infektion hinweisen, über welche Wege der Erreger übertragen wird und welche konkreten Schutzmaßnahmen sinnvoll sind.

Wissenswertes für die Allgemeinbevölkerung bieten die Erregersteckbriefe (  Abb. 1), die auf dem Internetportal www.infektionsschutz.de der BZgA zu 26 wichtigen Infektionskrankheiten beim Menschen zur Verfügung stehen. Die Bürgerinformationen sind ein Gemeinschaftsprojekt von BZgA und dem Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e.V. (BVÖGD). Diese sind fachlich mit dem Robert Koch-Institut (RKI) abgestimmt. Die Informationen basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und werden regelmäßig aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte im April 2018.

Erregersteckbriefe liegen vor zu: Adenoviren, Borreliose, Campylobacter, Clostridium difficile, Ebola-Fieber, EHEC, FSME, Grippe (Influenza), Hantaviren, Keuchhusten, Krätze (Skabies), Legionellen, Masern, Meningokokken, MERS-Coronaviren, MRGN, MRSA, Mumps, Noroviren, Ringelröteln, Röteln, Rotaviren, Salmonellen, Scharlach, Tuberkulose sowie Windpocken/Gürtelrose.

Die Merkblätter richten sich an medizinische Laien und informieren allgemeinverständlich über:

  • Besonderheiten des jeweiligen Erregers,
  • die spezifischen Übertragungswege,
  • die Krankheitszeichen bei einer Infektion sowie mögliche Komplikationen,
  • die Inkubationszeit und Dauer der Ansteckungsfähigkeit,
  • besonders gefährdete Personengruppen,
  • richtiges Verhalten im Krankheitsfall,
  • Schutzmöglichkeiten durch Impfungen und/oder Hygienemaßnahmen,
  • weitere Informationsquellen.

Die Informationen können auf dem Portal www.infektionsschutz.de nachgelesen oder als zweiseitiges PDF-Dokument in sechs verschiedenen Sprachen – Deutsch, Englisch, Französisch, Türkisch, Russisch und Arabisch – heruntergeladen und ausgedruckt werden. Eine Übersicht mit QR-Codes zu den verschiedenen Steckbriefen steht ebenfalls zum Download bereit.

Mehr als 2,5 Millionen Abrufe pro Jahr

Der Bedarf an solchen zuverlässigen Informationen ist groß. Wie Auswertungen zur Nutzung der Internetseite ergaben, lag im Jahr 2017 die Zahl der Aufrufe für die Erregersteckbriefe insgesamt bei 2.589.966 eindeutigen Seitenansichten (tatsächliche Nutzer ohne Anzahl automatisierter maschineller Zugriffe). Spitzenreiter war der Steckbrief zu Scharlach mit 427.488 Abrufen. Zu den Top 5 zählten außerdem die Erregersteckbriefe zu Keuchhusten mit 195.108, zu MRSA mit 190.246, zu Ringelröteln mit 186.947 und zu Krätze (Skabies) mit 149.850 Aufrufen (  Abb. 2).

In Zeiten von Krankheitswellen besteht eine besonders hohe Nachfrage, wie beispielsweise die saisonalen Schwankungen bei der Nutzung des Erregersteckbriefs zur Influenza zeigen: Im Jahr 2017 stiegen die Abrufzahlen in der Grippesaison von Januar bis März deutlich an und erreichten im Februar mit 54.056 eindeutigen Seitenansichten ihren Höhepunkt (  Abb. 3). Im Februar 2018 lag die Zahl der Nutzer des Erregersteckbriefs Influenza bei 104.172 und im März 2018 sogar bei 281.956.

Unterstützung für die Arbeit des Betriebsarztes

In der Flut der Tipps und Informationen, die heute im Internet oder in der Laienpresse zu finden sind, bieten die Erregersteckbriefe der Bevölkerung fundierte Kenntnisse aus zuverlässiger Quelle. Prägnant und übersichtlich werden die wesentlichen Aspekte zusammengefasst, die beim jeweiligen Erreger für den Infektionsschutz im Alltag und im Krankheitsfall relevant sind.

Mit den Merkblättern steht auch Multiplikatoren nützliches Informationsmaterial zur Verfügung, das beispielsweise Gesundheitsämter und andere Beschäftigte im Gesundheitsbereich oder in Betreuungseinrichtungen bei ihrer täglichen Arbeit unterstützt. Betriebsärzte können die Erregersteckbriefe für die Aufklärung und Beratung von Mitarbeitern nutzen. Die zweiseitigen Merkblätter können ausgedruckt, mit dem eigenen Stempel versehen und an Interessierte weitergeben werden. Die fremdsprachigen Erregersteckbriefe erleichtern auch die Information von Beschäftigten mit ausländischer Herkunft.

In Betrieben können zudem weitere Materialien der BZgA eingesetzt werden, zum Beispiel Plakate mit den wichtigsten Hygienetipps oder Spiegelaufkleber zum Händewaschen, die in Sanitärräumen platziert werden können. Außerdem stehen Infografiken zur Verfügung, die der Betriebsarzt für eigenes Infomaterial verwenden kann. Sinnvoll kann es zudem sein, Mitarbeiter auf die Internetseiten der BZgA aufmerksam zu machen.

Zu wissen, was schützt, trägt dazu bei, das Ansteckungsrisiko zu reduzieren und damit die Krankheitslast für den Einzelnen, aber auch Fehlzeiten im Betrieb zu verringern.

Interessenkonflikt: Die Autorin gibt an, dass kein Interessenkonflikt vorliegt.

    Weitere Infos

    Erregersteckbriefe: Merkblätter zu 26 wichtigen Infektionskrankheiten – jeweils in sechs Sprachen

    https://www.infektionsschutz.de//erregersteckbriefe

    Hygienetipps: Richtig Händewaschen, Hygiene beim Husten und Niesen, Barrieremaßnahmen, Toilettenhygiene, Küchen- und Lebensmittelhygiene, Haushaltshygiene, Hygiene und Tiere, Desinfektionsmittel

    https://www.infektionsschutz.de//hygienetipps

    Infektionskrankheiten: Erregerarten, Übertragungswege, Krankheitsbilder, Behandlungsmöglichkeiten

    https://www.infektionsschutz.de//infektionskrankheiten

    Mediathek: Printmaterialien wie Flyer und Broschüren, Plakate und Aufkleber für Sanitärräume, Materialien für die spielerische Früherziehung, Infofilme und Infografiken

    https://www.infektionsschutz.de//mediathek

    Autorin

    Dr. Linda Seefeld

    Ansprechpartnerin der BZgA für die Erregersteckbriefe:

    Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

    Maarweg 149-161

    50825 Köln

    Linda.Seefeld@bzga.de

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