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Nadelstichverletzungen unter Beschäftigten und Studierenden eines deutschen ­Universitätsklinikums

S.J. Bolay-Gehrig1

A. Schöpfel2

J. Weiss1

A. Geier1

(eingegangen am 06.05.2019, angenommen am 30.01.2020)

Needlestick injuries among employees and students in a German university hospital

Background: The risk of needlestick injuries (NSI) and subsequent infection by blood-borne pathogens, particularly for hepatitis B, C and the human immunodeficiency virus, is unevenly distributed among health care workers.

Objectives: Identification of risk groups for NSI with potentially infectious body fluids through detailed subgroup analyses.

Methods: Retrospective study at a German university hospital from 2010 to 2014. Standardised checklists were used to collect data on the injured person, accident location/time, circumstances, type of injury/contamination, potentially infectious body fluid and index patient. Deviations in both absolute and relative frequencies were examined by means of contingency analysis, Fisher’s exact test and Kaplan-Meier survival analysis.

Results: NSI with potentially infectious body fluids are frequent occupational accidents with an average incidence of one per day in a German university hospital with about 4,400 employees. Particularly at risk are employees in the operational subjects, disinfection/sterilization, midwives and perfusionists. A low vaccination rate for hepatitis B (54.1%) was found among dental students.

Conclusions: In addition to regular re-evaluations of the working conditions of all employees and students, in-depth evaluations of working conditions should be carried out in the at-risk occupational groups - in spite of low numbers in some groups - in order to identify possible countermeasures and to continuously reduce the risk of NSI. Based on overall high hepatitis B vaccination rates, the working conditions can be regarded as safe, subject to low numbers of unreported cases. Nevertheless, occupational groups (such as dentistry students) with low immunization rates should be better informed about occupationally indicated vaccinations.

Keywords: needlestick injury – blood contact – infection – contamination – prevention

Nadelstichverletzungen unter Beschäftigten und Studenten eines deutschen Universitätsklinikums

Hintergrund: Das Risiko von Nadelstichverletzungen (NSV) und nachfolgender Infektion durch Blut übertragbare Krankheitserreger, insbesondere durch Hepatitis B, C und das Humane Immundefizienz-Virus, ist unter den Beschäftigten im Gesundheitswesen nicht gleich verteilt.

Ziel: Identifikation von Risikogruppen für NSV mit potenziell infektiösen Körpermaterialien durch detaillierte Subgruppenanalysen.

Methoden: Retrospektive Studie an einer deutschen Universitätsklinik im Zeitraum 2010 bis 2014. Die Datenerhebung mit Angaben zu Verletzten, Unfallort/-zeit, zu Umständen, Verletzungs- und Kontaminationsart sowie zur potenziell infektiösen Körperflüssigkeit und zu der Indexpatientin/dem Indexpatienten erfolgte mittels standardisierter Checklisten. Abweichungen der absoluten beziehungsweise relativen Häufigkeiten wurden mittels Kontingenzanalysen, Fishers exaktem Test sowie Kaplan-Meier-Survival-Funktionen untersucht.

Ergebnisse: NSV mit potenziell infektiösen Körpermaterialien stellen mit knapp einem Ereignis pro Tag an einem deutschen Universitätsklinikum mit ca. 4400 Beschäftigten häufige Arbeitsunfälle dar. Ein erhöhtes NSV-Risiko besteht unter Beschäftigten der operativen Fächer, der Desinfektion/Sterilisation, Hebammen/Entbindungspflegern und in der Kardiotechnik. Eine niedrige Hepatitis-B-Durchimpfungsrate (54,1%) fand sich unter Zahnmedizinstudierenden.

Schlussfolgerungen: Neben regelmäßigen Re-Evaluationen der Arbeitsbedingungen aller Beschäftigten und Studierenden sollten insbesondere in den Risikoberufsgruppen trotz teils geringen Kopfzahlen besonders tiefgreifende Evaluationen der Arbeitsbedingungen erfolgen zur Identifikation von möglichen Gegenmaßnahmen und zur kontinuierlichen Risikoreduktion von NSV. Zwar kann aufgrund insgesamt hoher Hepatitis-B-Durchimpfungsraten auf sichere Arbeitsbedingungen geschlossen werden – vorbehaltlich niedriger Dunkelziffern. Dennoch sollte in Berufsgruppen (wie Zahnmedizinstudierenden) mit niedrigen Durchimpfungsraten eine intensivierte Aufklärung über berufliche Indikationsimpfungen erfolgen.

Schlüsselwörter: Nadelstichverletzung – Blutkontakt – Infektion – Kontamination – Prävention

Einleitung

Beschäftigte im Gesundheitswesen sind einem großen Expositionsrisiko hinsichtlich der durch Kontakt mit fremden, potenziell infektiösen Körpermaterialien übertragbaren Infektionen ausgesetzt (Hofmann et al. 2002; Wicker u. Rabenau 2010). Bei einer vermutlich sehr hohen Dunkelziffer für nicht gemeldete Nadelstichverletzungen (NSV) von unter Umständen bis zu 90% ist die tatsächliche Zahl der Ereignisse unbekannt (Ochmann u. Wicker 2019; Wicker et al. 2007). Übertragungen können durch Stich-, Schnitt- und Kratzverletzungen erfolgen. Zudem muss bei Kontamination von Schleimhaut und verletzter Haut mit fremden Körpermaterialien von einer Exposition und möglichen Inokulation ausgegangen werden (Gürtler et al. 1993; Hosoglu et al. 2003; Sartori et al. 1993; TRBA 250). Aktuelle Daten zu NSV im Umfeld größerer deutscher Kliniken mit detaillierter Analyse sind nur vereinzelt verfügbar.

Zielstellung

In dieser Arbeit wurde eine aktuelle Häufigkeitsauszählung gemeldeter NSV in einer großen Population – bestehend aus Beschäftigten und Studierenden der Julius-Maximilians-Universität (JMU) sowie des Universitätsklinikums Würzburg – durchgeführt. Diese enthält deskriptive Charakteristika der Nadelstichverletzten und Indexpatientinnen/-patienten, Angaben zur NSV sowie den postexpositionellen Abläufen, die für diverse Subgruppen analysiert wurden, um Risikokonstellationen für NSV herauszuarbeiten.

Methoden

Der Hauptbeobachtungszeitraum umfasst den Zeitraum vom 01.01.2010 bis 30.06.2014; zudem wurden vom 01.07.2014 bis zum 31.12.2014 zur umfassenden Darstellung die NSV-Anzahlen erhoben. Der Nachbeobachtungszeitraum wurde definiert als 440-tägige Zeitspanne nach der jeweiligen NSV. Rund 6250 Personen (= 3675 Vollzeitäquivalente) waren im Untersuchungszeitraum an der JMU beschäftigt, 4443 weitere Personen (= 3738 Vollzeitäquivalente) am Universitätsklinikum Würzburg mit 1430 Planbetten. Etwa 23.600 Studierende waren pro Beobachtungssemester immatrikuliert; darunter etwa 2180 Human- und 680 Zahnmedizinstudierende.

Die Erfassung der NSV-Charakteristika erfolgte mittels der „Checkliste bei Kontamination mit Körperflüssigkeiten“ (➥ Abb. 1) sowie additiver Papier- und elektronischer Daten des betriebsärztlichen Dienstes. Die Datenerfassung und Ergebnisdarstellung erfolgte mit SPSS Statistics 23/24. Basierend auf den Personaldaten der einzelnen Beschäftigungsbereiche konnte eine prozentuale Relativierung der beobachteten Absolutzahlen mittels differenzierter Personaltabellen vorgenommen werden (s. Tabellen 3 und 4). Zur Umgehung der Problematik, dass bei höheren Teilzeitkräfteanteilen geringere rechnerische NSV-Raten pro nadelstichverletzter Person resultieren, wurden die erhobenen NSV-Zahlen nicht nur relativ zur Kopfzahl, sondern insbesondere relativ zum rechnerischen Vollzeitäquivalent bewertet.

Zur Risikostratifizierung der Berufsgruppen für NSV mit potenziell infektiösen Körpermaterialien wurden Prozentfußwerte genutzt. Dividenden der Prozentfußwerte p1 und p2 waren die jeweils mit 100 multiplizierten NSV-Anzahlen, Divisoren die entsprechenden Kopfzahlen (p1) beziehungsweise Vollzeitäquivalente (p2). In einem zusätzlichen Schritt erfolgte eine Gruppierung nach Arbeitsbereichen und Anwendung von Fishers exaktem Test mit Z-Test.

Ergebnisse

NSV und D-ärztliches Management

Im Hauptbeobachtungszeitraum wurden 1494 NSV mit potenziell infektiösen Körpermaterialien erfasst sowie vom 01.07.2014 bis 31.12.2014 weitere 177 NSV gezählt. Somit ergeben sich rechnerisch

  • ca. 0,9 NSV pro Tag im Gesamtzeitraum beziehungsweise
  • approximativ 36,8 NSV pro 1000 Köpfen,
  • 89,4 NSV pro 1000 Vollzeitäquivalenten beziehungsweise
  • 29 NSV pro 100 Planbetten.
  • Die im Hauptbeobachtungszeitraum vom 01.01.2010 bis 30.06.2014 erfassten NSV wurden deskriptiv analysiert. Um eine statistische Vergleichbarkeit der allgemeinen NSV-Anzahlen zwischen den Beobachtungsjahren zu erzielen, wurde zudem die Anzahl der NSV im Rest-Kalenderjahr 2014 additiv erfasst.

    Entsprechend der EU-Direktive zur Vermeidung von NSV (2010/32/EU), die seit 2010 existiert und seit 2013 in europäischen Staaten bindend ist (Busche et al. 2019), wurden im Beobachtungszeitraum stichsichere Systeme – soweit verfügbar – eingesetzt.

    67,9% der 1494 Nadelstichverletzten waren weiblich. Zum NSV-Zeitpunkt war der jüngste Nadelstichverletzte rechnerisch 16, der älteste 64 Jahre alt (s. Tabelle 2, I). 66% der NSV geschahen von 8 bis 17 Uhr. Die nach Arbeitsbereich, Kontaminationsort (Einrichtung und Räumlichkeit), Hergang, Kontaminationsart, -flüssigkeit sowie -mechanismus aufgegliederten NSV-Zahlen finden sich in den ➥ Abb. 2 bis 6.

    Abb. 2:  Aufgegliederte Kontaminations­ereignisse nach Arbeitsbereichen; y-Achse mit Anzahl der Kontaminationsereignisse (eigene Darstellung)Fig. 2: Breakdown of contamination events by work areas; y axis shows number of contamination events (own data)

    Abb. 2: Aufgegliederte Kontaminations­ereignisse nach Arbeitsbereichen; y-Achse mit Anzahl der Kontaminationsereignisse (eigene Darstellung)
    Fig. 2: Breakdown of contamination events by work areas; y axis shows number of contamination events (own data)
    Abb. 3:  Aufgegliederte Kontaminationsereignisse nach Berufsgruppen; ­y-Achse mit Anzahl der Kontaminationsereignisse (eigene Darstellung)Fig. 3: Breakdown of contamination events by work areas; y axis shows number of contamination events (own data)

    Abb. 3: Aufgegliederte Kontaminationsereignisse nach Berufsgruppen; ­y-Achse mit Anzahl der Kontaminationsereignisse (eigene Darstellung)
    Fig. 3: Breakdown of contamination events by work areas; y axis shows number of contamination events (own data)
    Abb. 4:  Aufgegliederte Kontaminationsereignisse nach Einrichtungen (mit über zehn Kontaminationsereignissen); Balken jeweils mit Anzahl der ­Kontaminationsereignisse. *inkl. der Abteilung für Neuroradiologie (eigene Darstellung)Fig. 4: Breakdown of contamination events by facility (with more than ten contamination events); each bar shows the absolute number of contamination events. *: incl. the Department of Neuroradiology (own data)

    Abb. 4: Aufgegliederte Kontaminationsereignisse nach Einrichtungen (mit über zehn Kontaminationsereignissen); Balken jeweils mit Anzahl der ­Kontaminationsereignisse. *inkl. der Abteilung für Neuroradiologie (eigene Darstellung)
    Fig. 4: Breakdown of contamination events by facility (with more than ten contamination events); each bar shows the absolute number of contamination events. *: incl. the Department of Neuroradiology (own data)
    Abb. 5:  Aufgegliederte Kontaminationsereignisse nach Räumlichkeiten (mit über zehn Kontaminationsereignissen); Balken jeweils mit Anzahl der Kontaminationsereignisse (eigene Darstellung)Fig. 5: Breakdown of contamination events by location (with more than ten contamination events); each bar shows the absolute number of contamination events (own data)

    Abb. 5: Aufgegliederte Kontaminationsereignisse nach Räumlichkeiten (mit über zehn Kontaminationsereignissen); Balken jeweils mit Anzahl der Kontaminationsereignisse (eigene Darstellung)
    Fig. 5: Breakdown of contamination events by location (with more than ten contamination events); each bar shows the absolute number of contamination events (own data)
    Abb. 6:  Aufgegliederte Kontaminationsereignisse; Kreisdiagramm, Ausschnitte jeweils mit der Anzahl der Kontaminationsereignisse; a nach ­Kontaminationshergang, b nach Kontaminationsart, c nach Kontaminationsflüssigkeit, d nach Kontaminationsmechanismus (eigene Darstellung)Fig. 6: Breakdown of contamination events; pie chart, segments represent the number of contamination events. a by cause of contamination, b by type of contamination, c by transmitting fluid, d by contamination mechanism (own data)

    Abb. 6: Aufgegliederte Kontaminationsereignisse; Kreisdiagramm, Ausschnitte jeweils mit der Anzahl der Kontaminationsereignisse; a nach ­Kontaminationshergang, b nach Kontaminationsart, c nach Kontaminationsflüssigkeit, d nach Kontaminationsmechanismus (eigene Darstellung)
    Fig. 6: Breakdown of contamination events; pie chart, segments represent the number of contamination events. a by cause of contamination, b by type of contamination, c by transmitting fluid, d by contamination mechanism (own data)

    Von den Nadelstichverletzten, die einen D-Arztbesuch angaben, lag in über 99% dem betriebsärztlichen Dienst ein D-Arztbrief vor. Lediglich 59% dieser Nadelstichverletzten erreichten den D-Arzt innerhalb von 120 min; 89% innerhalb der ersten 24 Stunden. Unter den getesteten Nadelstichverletzten wurde keine vorbestehende aktive Hepatitis B, C oder HIV nachgewiesen. Ein ausreichender Hepatitis-B-Schutz (definiert als dokumentierte Impfung und/oder dokumentierter Anti-HBs-Wert ≥100 IE/L maximal zehn Jahre vor der NSV) fand sich bei über 90% der Nadelstichverletzten. Unter den Nadelstichverletzten wurde zudem die letzte, mit exaktem Datum dokumentierte Hepatitis-B-Impfung erfasst (➥ Tabelle 1); bei Stratifizierung des Hepatitis-B-Impfschutzes nach Berufsgruppen ergab sich für Zahnmedizinstudierende eine Durchimpfungsrate von 54%.

    Über 90% der Indexpatienten waren bekannt/dem Stichmaterial zuordenbar. 65,2% aller Indexpatienten wurden auf Hepatitis B, C beziehungsweise HIV getestet. Bezogen auf die Gesamtzahl der erfolgten Hepatitis-B-, C- beziehungsweise HIV-Testungen (n = 639, 667 bzw. 647) im Indexpatienten fanden sich Seropositivitätsraten von 4,5% für HBs-Ag, 9,9% für HCV-RNA beziehungsweise 4,8% für HIV1/2.

    Eine Hepatitis-B-, C- oder HIV-Übertragung von einem Beschäftigten/Studierenden auf Erkrankte oder vice versa konnte nicht beobachtet werden.

    Tabelle 1:  Anzahl dokumentierter Hepatitis-B-Impfungen (auch >3653 Tage) vor der NSV, abhängig von der beruflichen Tätigkeit zum NSV-Zeitpunkt, für Berufsgruppen mit >2 NSV, gerundet auf eine NachkommastelleTable 1: Number of documented hepatitis B vaccinations (also > 3,653 days) before NSI, depending on the occupational activity at NSI time, for occupational groups with >2 NSI, rounded to one decimal place

    Tabelle 1: Anzahl dokumentierter Hepatitis-B-Impfungen (auch >3653 Tage) vor der NSV, abhängig von der beruflichen Tätigkeit zum NSV-Zeitpunkt, für Berufsgruppen mit >2 NSV, gerundet auf eine Nachkommastelle
    Table 1: Number of documented hepatitis B vaccinations (also > 3,653 days) before NSI, depending on the occupational activity at NSI time, for occupational groups with >2 NSI, rounded to one decimal place

    Personengruppen mit erhöhtem NSV-Risiko

    Nach Risikostratifizierung finden sich – neben Studierenden im Praktischen Jahr sowie Ärztinnen und Ärzten – Hebammen/Entbindungshelfer, Beschäftigte der Desinfektion/Sterilisation und der Kardiotechnik in der Hochrisikogruppe (mit Prozentfußwerten größer fünf).

    Hebammen/Entbindungspfleger

    Unter Hebammen ereigneten sich insgesamt 16 NSV. Alle Nadelstichverletzten dieser Berufsgruppe sind weiblich, in der Frauenklinik tätig und wurden präexpositionell gegen Hepatitis B geimpft. Bei allen war der Indexpatient bekannt. Elf NSV geschahen im Kreissaal, drei in Stationsräumlichkeiten und zweimal war die Räumlichkeit unbekannt. Zwei NSV ereigneten sich bei/nach Blutentnahme, drei nach intramuskulärer/subkutaner Injektion, sieben Fälle „während (Not-)Sectio/Entbindung“ und in zwei Fällen wurde die Kategorie „Sekret“ identifiziert. Als kontaminierende Flüssigkeit wurde überwiegend Blut/Serum (n=15) genannt, einmalig Fruchtwasser.

    Desinfektion/Sterilisation

    Unter Beschäftigten der Desinfektion/Sterilisation ereigneten sich insgesamt acht NSV. Vier Nadelstichverletzte dieser Berufsgruppe sind weiblich, vier männlich. Alle Nadelstichverletzten aus dieser Berufsgruppe wurden präexpositionell gegen Hepatitis B geimpft. In fünf Fällen war der Indexpatient bekannt, in drei Fällen unbekannt. Die NSV geschahen im Zentrum für Operative Medizin (n=2), in der Frauenklinik (n=1), in den Kopfkliniken (n=3) sowie in Einrichtungen der Sterilisation (n=2). Alle NSV unter Personal der Desinfektion/Sterilisation ereigneten sich beim Entsorgen, Reinigen oder Aufbereiten. Die Verletzungswerkzeuge waren dreimalig Kanülen/Hohlnadeln, einmalig ein Skalpell und viermal sonstige Verletzungswerkzeuge; es handelte sich immer um Stich-/Schnittverletzungen mit Blut/Serum.

    Kardiotechnik

    Unter Kardiotechnikerinnen und -technikern ereigneten sich insgesamt drei NSV. Zwei verletzte Personen dieser Berufsgruppe sind männlich, eine weiblich. Zweimal war der Indexpatient bekannt, einmal unbekannt. Alle drei Kardiotechnikerinnen und -techniker wurden präexpositionell gegen Hepatitis B geimpft und alle drei Personen kontaminierten sich im OP-Bereich des Zentrums für Operative Medizin mit Blut/Serum. Eine NSV ereignete sich beim Entsorgen, zwei an Portnadeln. Neben zwei Stich-/Schnittverletzungen wurde eine Schleimhautkontamination erfasst.

    Operative Fächer

    Alle Arbeitsbereiche mit hohem Personenanteil aus Berufsgruppen mit hohem NSV-Risiko und über dem Gesamtklinikumsdurchschnitt liegenden Prozentfußwerten gehören zu den operativen Fächern. Sämtliche Arbeitsbereiche mit hohem Personenanteil aus Berufsgruppen mit niedrigem NSV-Risiko beziehungsweise unterdurchschnittlichem Personenanteil aus Berufsgruppen mit hohem NSV-Risiko gehören den nichtoperativen Fächern an. Lediglich für die Strahlentherapie findet sich eine Diskrepanz zwischen einem hohen Personenanteil aus Berufsgruppen mit hohem NSV-Risiko bei gleichzeitig verhältnismäßig geringen Prozentfußwerten.

    Diskussion

    Die vorliegende Arbeit gibt einen detaillierten Überblick über NSV mit potenziell infektiösen Körpermaterialien in verschiedenen Berufsgruppen einer deutschen Universitätsklinik und zeigt dadurch Ansätze zur Risikoeinschätzung und Optimierung auf. Die Daten sind repräsentativ für die Situation an großen deutschen Kliniken, denn es besteht eine statistische Vergleichbarkeit der Würzburger Expositionsdaten mit anderen Kollektiven für sämtliche NSV-Charakteristika: So ermittelten Himmelreich et al. (2013) eine Rate von knapp einer NSV pro Arbeitstag (Würzburg: ca. 0,92 NSV pro Tag) beziehungsweise 29,2 NSV pro 100 Betten (Würzburg: 29 NSV pro 100 Betten) unter 4223 Beschäftigten sowie 3775 Human- und Zahnmedizinstudierenden am Universitätsklinikum Frankfurt. Blut wurde am häufigsten als potenziell infektiöse, kontaminierende Flüssigkeit genannt. Die Geschlechterverteilung unter den Würzburger Nadelstichverletzten entspricht im Verhältnis der Geschlechterverteilung aller Würzburger Beschäftigten.

    Tabelle 2:  Vergleich ausgewählter Würzburger NSV-Daten mit nationalen und europäischen FremddatenTable 2: Comparison of selected Würzburg NSI data with national and European NSI data

    Tabelle 2: Vergleich ausgewählter Würzburger NSV-Daten mit nationalen und europäischen Fremddaten
    Table 2: Comparison of selected Würzburg NSI data with national and European NSI data

    Eine nahezu identische Altersstruktur (➥ Tabelle 2, III) sowie eine stark ähnelnde tageszeitliche Ereignisverteilung finden sich in dem von Frickmann et al. (2016) untersuchten Rostocker Nadelstichkollektiv. Vergleichbare Aufteilungen zeigen sich zudem im Fremddatenvergleich für die nach Berufsgruppen und Unfallräumlichkeiten aufgeteilten NSV (s. Tabelle 2, IIa und c). Die geringen prozentualen Differenzen zwischen den Würzburger und Rostocker Daten (Frickmann et al. 2016) bei Aufteilung der NSV nach Unfallort sind am ehesten auf die unterschiedlich dimensionierten Fachbereiche zurückzuführen (s. Tabelle 2, IIb). Bei Dulon et al. (2017) entfällt mit 39% ein höherer Anteil an NSV auf Subkutannadeln, während der Vergleich der Würzburger und niederländischen Daten (Frijstein et al. 2011) bezüglich des Hergangs prozentual vergleichbar ausfällt (Tabelle 2, IId). Unter den knapp 50% der Würzburger Checklisten (vgl. Abb. 1), bei denen die Angabe „Sonstiges“ bei dem Item Hergang ausgewählt wurde, erfolgte retrospektiv eine Auswertung des zugehörigen Freitextfeldes; dabei entfielen 15,2% der unter „Hergang Sonstiges“ klassifizierten NSV auf intraoperatives Hantieren (an OP-Instrumenten, Anästhesiematerialien sowie hervorstehende Materialien wie Kirschner-Drähte). In einer überarbeiteten Checklistenversion sollte das zusätzliche Item „Intraoperatives Hantieren“ aufgrund der prozentualen Häufung als eigenständiges Item aufgenommen werden.

    Im Würzburger Kollektiv finden sich 87,3% perkutane sowie 7,6% mukokutane Verletzungen, zudem in 2,1% Kontakte mit verletzter und 1,4% mit unverletzter Haut sowie 1,5% sonstige NSV (darunter 0,4% Kratz-/Bissverletzungen). Bei Frijstein et al. (2011) betrug der NSV-Anteil 83% (davon 17% Schnittverletzungen) und zwölf beziehungsweise zwei Prozent entfielen auf Spritz- beziehungsweise Bissverletzungen, bei drei Prozent sonstiger Verletzungsursachen. 84% der NSV bei Kubitschke et al. (2014) geschahen durch Nadelstichverletzungen (davon 8% Schnittverletzungen) und 15% durch Sekretkontaminationen von Auge oder (Schleim)Haut.

    Himmelreich et al. (2013) beschreiben unter Einschluss von Kontaminationen durch Benetzung von Schleimhäuten sowie nicht intakter Haut eine Hepatitis-C-Serokonversion bei 519 Ereignissen, während im Würzburger Kollektiv bidirektional keine Übertragung von Hepatitis B, C oder HIV nachzuweisen ist.

    Im Würzburger Kollektiv findet sich ein vergleichsweise geringer Anteil an serologisch getesteten Indexpatienten (s. Tabelle 2, III). Zur Eruierung der Gründe, weshalb häufig von einer Indexpatiententestung abgesehen wurde, sollte eine entsprechende Frage in einer überarbeiteten Checklistenversion eingefügt werden. Zur Verkürzung der Zeitspanne bis zum Aufsuchen eines D-Arztes beziehungsweise der initialen postexpositionellen Blutentnahme durch die Nadelstichverletzten scheint eine verstärkte Information potenzieller Nadelstichempfänger über die etablierten Meldewege unabdingbar. Die Implementierung eines Systems zur zeitnahen Weiterleitung der Laborergebnisse von Indexpatient und nadelstichverletzter Person an den betriebsärztlichen Dienst, eines ergebnisabhängigen Erinnerungssystems (Schmid et al. 2007) an die empfohlenen betriebsärztlichen Kontrolltermine, eines prophylaktischen Patientenscreenings sowie die Implementierung von Einverständniserklärungen für Blutentnahmen mit Testungen definierten Ausmaßes, insbesondere von Patientinnen und Patienten vor risikoreichen Eingriffen, im Krankenhausbehandlungsvertrag sollten zudem geprüft werden.

    Es kann vermutet werden, dass bei einer geringen Motivation zur Testung von Indexpatientinnen und -patienten bei denjenigen, die dennoch getestet wurden, ein Verdachtsmoment bezüglich Hepatitis B, C oder HIV vorgelegen haben könnte. Für diesen Fall wären prozentual höhere Seropositivitätsraten im Würzburger Kollektiv im Vergleich zu Kollektiven mit höheren Testungsraten der Indexpatientinnen/-patienten zu erwarten. Allerdings sind die Seropositivitätsraten für Hepatitis B und C des Würzburger und Frankfurter Kollektivs vergleichbar, beziehungsweise die HIV-Seropositivitätsrate ist bei Himmelreich et al. (2013) sogar deutlich höher (s. Tabelle 2, III). Ein Erklärungsansatz einer höheren HIV-Seropositivitätsrate im Frankfurter Kollektiv stellt die Annahme einer differierenden HIV-Seropositivitätsrate in der lokalen Bevölkerung und somit im Patientenkollektiv dar.

    Im Fremddatenvergleich (Klewer u. Kugler 2000; Wicker et al. 2007) findet sich eine niedrige Durchimpfungsrate (54,1%) der Würzburger Zahnmedizinstudierenden. Zwar besteht im Würzburger Gesamtkollektiv mit über 90% eine mit anderen deutschen Kollektiven vergleichbare Hepatitis-B-Durchimpfungsrate (Beier 2000: Durchimpfungsrate 80–100%). Um den Anteil geimpfter (Zahnmedizin-)Studierender/Beschäftigter zu erhöhen, sollte – wie von Radon et al. (2001) empfohlen – eine frühzeitige und intensivierte Information über Impfmöglichkeiten für exponiertes Personal erfolgen.

    Unter den Hebammen fand sich ein Unfallschwerpunkt im Kreissaal. Eine geringe Akzeptanz universeller Schutzmaßnahmen unter Geburtshelfern berichten Willy et al. bereits im Jahr 1990. In polnischen Geburtshelferkollektiven fanden Gańczak et al. (2012) zwar eine hohe Compliance bezüglich des Tragens von Handschuhen, jedoch eine geringe Akzeptanz von Augenschutzmaßnahmen (Anteil Schleimhautkontakte unter Würzburger Hebammen: über 30%!).

    Für Hebammen, Beschäftigte der Desinfektion/Sterilisation und in der Kardiotechnik lässt sich die Notwendigkeit einer verstärkten zukünftigen Beobachtung ableiten, zumal in der Fachliteratur nur sehr wenige Untersuchungen dieser Gruppen vorhanden sind, möglicherweise aufgrund der prozentual eher geringen Beschäftigtenzahlen.

    Ebenfalls sollten die Arbeitsplätze in der Strahlentherapie aufgrund der geringen Prozentfußwerte trotz hohem Personalanteil aus Berufsgruppen mit hohem NSV-Risiko näher untersucht werden. Als potentielle Ursachen kämen ein überhöhter Meldeverzicht von NSV in der Strahlentherapie, besonders hohe Präventionsstandards, ein stark differierendes Anforderungsprofil der Risikoberufsgruppen in diesem Bereich oder eine Kombination dieser potenziellen Ursachen in Frage.

    Um mit einer überarbeiteten „Checkliste bei Kontamination mit Körperflüssigkeiten“ (vgl. Abb. 1) zukünftig eine umfassende und (inter)national vergleichbare Erhebung von NSV zu ermöglichen und ein Instrument für eine kontinuierliche Kosten-Nutzen-Evaluation (neu) auf dem Markt verfügbarer stichsicherer Materialien und persönlicher Schutzmittel zu erhalten, erscheinen folgende Änderungen der Checkliste – zusätzlich zu den bereits diskutierten – zielführend:

  • Bei den Hergangsangaben sollten lediglich Nomen ohne additive Zeitangaben aufgrund retrospektiv teils unscharfer Itemabgrenzung insbesondere zum Item „beim Entsorgen (Abwurfbehälter) zur Auswahl stehen“. Tätigkeitsabhängige Zeitpunkte sollten jeweils additiv auswählbar sein. Zur Erfassung des Verletzungsmechanismus sollten allgemeinere Bezeichnungen für das Verletzungswerkzeug wie „schneidendes Werkzeug“, „Hohlnadel“ und „solide Nadel“ verwendet und eine Spezifizierung über ein Freitextfeld erfolgen.
  • Ein approximatives (Inokulations-)Volumen und gegebenenfalls dessen Verdünnungsgrad (z.B. durch Spülflüssigkeit), das Vorhandensein sichtbarer Verschmutzung des Verletzungswerkzeugs mit potenziell kontagiöser Flüssigkeiten sowie die Eindringtiefe des verletzenden Materials sollte zur Abschätzung eines individuellen Infektionsrisikos des Nadelstichverletzten dokumentiert werden.
  • Das verletzte Körperteil inkl. die Körperseite der Nadelstichverletzten sollte insbesondere für Evaluationen von stichsicheren Materialien und persönlichen Schutzmitteln erfasst werden.
  • Eine Erfassung der Berufserfahrung der Nadelstichverletzten sowie tiefergehende Informationen zu den Unfallursachen (mit Mehrfachauswahloptionen wie „Zeitdruck“, „Ablenkung durch Umgebungsfaktoren“, „Störung durch andere Erkrankte“, „unerwartete Patientenbewegung“, „Arbeitsumfeld: technische und organisatorische Mängel/räumliche Beengtheit“, „Müdigkeit“, „Überlastung“, „mangelnde Schulung/Anwendungskenntnisse“) sollte ergänzt werden. Hinsichtlich eines kontinuierlichen Evaluationsprozesses erscheint die Einführung der Fragen, ob die Verhinderung der NSV möglich gewesen wäre, alle vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen zum NSV-Zeitpunkt eingehalten wurden und wie gegebenenfalls zukünftig Abhilfe geschaffen werden könnte, essentiell.
  • Tabelle 3:  Relativierung der NSV-Zahlen für das Würzburger UniversitätsklinikumTabelle 3: Relativization of the NSI numbers for the University Hospital of Würzburg

    Tabelle 3: Relativierung der NSV-Zahlen für das Würzburger Universitätsklinikum
    Tabelle 3: Relativization of the NSI numbers for the University Hospital of Würzburg

    Schlussfolgerungen

    Zusammenfassend tragen die detailliert dargestellten Risikocharakteristika dazu bei, durch gezielte Arbeitsplatzbegehungen für Risikobeschäftigte vertiefte technische, organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen zu implementieren. Die vorliegenden Daten lassen verschiedene Schlussfolgerungen für die Risikobeurteilung und zukünftige Prävention auch an anderen Kliniken zu, da eine Vergleichbarkeit der Würzburger Ergebnisse mit Fremddaten der deutschen und internationalen Literatur angenommen werden kann:

  • NSV mit fremden, potenziell infektiösen Körpermaterialien sind häufige Arbeitsunfälle. In deutschen Universitätskliniken muss mit knapp einer NSV pro Tag gerechnet werden.
  • Ein ausreichender Hepatitis-B-Schutz ist in der Mehrzahl der Fälle im lokalen Kollektiv gegeben. Jedoch fanden sich bei Stratifizierung nach Berufsgruppen eine Impflücke unter Zahnmedizinstudierenden, die es zukünftig zu schließen gilt.
  • Risikogruppen für NSV sind insbesondere Beschäftigte der operativen Fächer, der Desinfektion/Sterilisation, Kardiotechnikerinnen und -techniker sowie Hebammen/Entbindungspfleger.
  • Danksagung: Wir danken dem Institut für klinische Epidemiologie und Biometrie Würzburg für die statistische Beratung sowie dem Referat A.1 der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und dem Geschäftsbereich Personal des Universitätsklinikums Würzburg für die Bereitstellung der spezifizierten Personaldaten.

    Ethikvotum: Laut Schreiben der Ethik-Kommission Würzburg (R. Wölfel, vom 24.06.2014) ist aufgrund der Vorgaben im ASiG §3 Absatz 3 sowie der erfolgten Pseudonymisierung keine zustimmende Bewertung einer Ethik-Kommission von Nöten.

    Interessenkonflikt: Die Erstautorin und alle Koautoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Literatur

    Beier FJ: Risk of endangering patients by hepatitis B infected surgeons. Monitoring the health of medical personnel in hospitals must be evaluated. Gesundheitswesen 2000; 62: 64–70.

    Busche MN et al.: Reduktion von Nadelstichverletzungen um 48 % in einem Jahr. Auswirkungen einer Verbesserung des Sicherheitskonzeptes nach der EU-Direktive 2010/32/EU an einem großen regionalen Krankenhaus. Unfallchirurg 2019
    (https://doi.org/10.1007/s00113-019-00710-8).

    Dulon M et al.: Causes of needlestick injuries in three healthcare settings: analysis of accident notifications registered six months after the implementation of EU Directive 2010/32/EU in Germany. J Hosp Infect 2017; 95: 306–311.

    Frickmann H, Schmeja W, Reisinger E et al.: risk reduction of needle stick injuries due to continuous shift from unsafe to safe instruments at a German University ­Hospital. Eur J Microbiol Immunol 2016; 6: 227–237.

    Frijstein G, Hortensius J, Zaaijer HL: Needlestick injuries and infectious patients in a major academic medical centre from 2003 to 2010. Neth J Med 2011; 69: 465–468.

    Gańczak M, Szych Z, Karakiewicz B: Assessment of occupational exposure to HBV, HCV and HIV in gynecologic and obstetric staff. Med Pr 2012; 63: 11–17.

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    Tabelle 4:  Relativierung der NSV-Zahlen für die Würzburger StudierendenTable 4: Relativization of the NSI numbers for the students of the University of Würzburg

    Tabelle 4: Relativierung der NSV-Zahlen für die Würzburger Studierenden
    Table 4: Relativization of the NSI numbers for the students of the University of Würzburg

    Kontakt:

    Prof. Dr. med. Andreas Geier
    Universitätsklinik Würzburg
    Medizinische Klinik und Poliklinik II, Schwerpunkt Hepatologie
    Oberdürrbacher Straße 6 – 97080 Würzburg
    geier_a2@ukw.de

    ASU Arbeitsmed Sozialmed Umweltmed ; 55: 241–250