Durch die COVID-19-Pandemie erlangte der Infektionsschutz, eingebettet in den öffentlichen Gesundheitsdienst, eine noch nie dagewesene Aufmerksamkeit. Doch wie waren die Ausgangsbedingungen? Was hat sich verändert und warum? Welche Chancen und Herausforderungen bietet die Zukunft? Rebecca Spittel et al.
A. Nienhaus1
S. Schneider2
1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Zentrum für Epidemiologie und Versorgungsforschung bei Pflegeberufen (CVcare), Hamburg
2Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)...
A. Kozak1
A. Nienhaus1,2
1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Competenzzentrum für Epidemiologie und Versorgungsforschung bei Pflegeberufen (CVcare), Hamburg
2Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und...
D. Wendeler2
M. Dulon2
1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Zentrum für Epidemiologie und Versorgungsforschung bei Pflegeberufen (CVcare), Hamburg
2Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst...
Impfen Traditionelle Hepatitis-B-Impfstoffe benötigen im Standardschema drei Dosen innerhalb von sechs Monaten. Erwachsene ab dem Alter von 40 Jahren, Männer, Personen mit Diabetes, Adipöse und Raucherinnen/Raucher zeigen eine verminderte Immunantwort auf diese Impfstoffe. Seit 2021 ist in der Europäischen Union (EU) ein neuer Hepatitis-B-Impfstoff mit einem einfacheren Dosierungsschema und hohem Immunansprechen zugelassen. Florian Lienert, Andrea Kühberger
Arbeitsmedizinische Vorsorge Tuberkulose (TB) war vor der COVID-19-Pandemie die häufigste infektionsbedingte Berufskrankheit. Die arbeitsmedizinische Vorsorge auf TB spielt daher eine besondere Rolle, um Beschäftigte mit einer frischen Infektion, die für eine präventive Chemotherapie infrage kommen, zu identifizieren. Hintergrundwissen und Vorgehen in der betriebsärztlichen Praxis werden hier dargestellt. Albert Nienhaus
Arbeits- und Infektionsschutz Wie wird der Arbeits- und Infektionsschutz in Bezug auf Desinfektionsmittel seit Beginn der Covid-19-Pandemie gelebt? Im folgenden Beitrag wird über die Erfahrungen von sechs Präventionsberatenden der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) bei ihren Besuchen von Kleinst- und Kleinbetrieben verschiedener Branchen berichtet. Die Erfahrungen wurden in leitfadengestützten narrativen Interviews zusammengetragen. Martina Michaelis et al.
Prävention Masken (chirurgischer Mund-Nasen-Schutz) werden seit 120 Jahren im Operationssaal (OP) eingesetzt und haben sich bewährt. Vor 20 bis 30 Jahren haben die Krankenhäuser angefangen, FFP(filtering face piece)-Masken zu verwenden, die im gewerblichen Bereich schon länger Standard waren. Sie wurden zunehmend zum Personalschutz bei bestimmten Infektionskrankheiten eingesetzt, zum Beispiel bei der Versorgung von Grippe- oder Tuberkulosekranken. Der Umgang mit den FFP-Masken galt dabei immer als einfach und sicher, eine Maskenauswahl oder Schulung gab es nicht. Die Erfahrungen mit der Corona-Pandemie zeigen, dass dies eine große Fehlannahme war. Walter Popp et al.
Schutzimpfungen Gesundheitsschutz ist Privatsache. Für etwaige Impfschäden bestehen Entschädigungsansprüche gemäß § 60 des Gesetzes zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz, IfSG). Ist die Impfmaßnahme der betrieblichen Haftungssphäre zuzuordnen, können Versicherte gemäß § 63 Abs. 3 IfSG in Verbindung mit § 4 Abs. 1 Nr. 2 Sozialgesetzbuch, Siebtes Buch (SGB VII) weitergehende beziehungsweise höhere Leistungen aus dem SGB VII beanspruchen. Das Urteil zeigt auf, unter welchen haftungsbegründen Bedingungen durch freiwillige Schutzimpfung verursachte Gesundheitsschäden als Arbeitsunfall entschädigt werden können. Diese Abgrenzungskriterien gelten gleichermaßen bei Corona-Schutzimpfungen.
Die überwiegende Mehrheit der Betriebe und Einrichtungen in Deutschland hat während der Pandemie die notwendigen Maßnahmen zum Arbeits- und Infektionsschutz umgesetzt.
Die Medizinischen Fakultäten kritisieren die im Gesundheitsausschuss beschlossenen Regelungen für den Lehr- und Studienbetrieb an den Hochschulen während der COVID-19-Pandemie. Darüber berichtet das Deutsche Ärzteblatt.
Nach aktuellem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis (17.09.2020) spielen Tröpfchen und Aerosole eine wichtige Rolle für die Übertragung des Coronavirus Sars-CoV-2. Dies gilt insbesondere für geschlossene Räume. Während größere Tröpfchen schneller zu Boden sinken, können die kleineren Aerosole – auch über längere Zeit – in der Luft schweben und sich in geschlossenen Räumen verteilen.
Zu der aktuell wieder steigenden Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 erklärt Dr. Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer des Spitzenverbandes der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV): "Die Pandemie ist nicht vorüber.“
Einsatzkräfte und Helfer brauchen einen zuverlässigen Schutz, wenn sie bei ihrer Tätigkeit mit Infektionserregern in Kontakt kommen können.
Spezifischer Infektionsschutz durch Zusammenstellung eines Spektrums sinnvoller Impfungen und eine risikoadaptierte Empfehlung zur Malariaprävention bleiben eine Herausforderung für die reisemedizinische Beratung. Neuerungen im Standard-Impfprogramm gemäß STIKO, neue Impfstoffe und Aktualisierungen der Indikationen zur Impfung gegen FSME, Gelbfieber, Mumps, Masern, Röteln und Meningokokken werden dargestellt, auf frühe Zeichen der Effektivität der HPV-Impfung in der Bevölkerung hingewiesen und die gegenwärtige Sichtweise auf Malariagefahr und ihre Verringerung werden erläutert.
Bei mehr als 2 Milliarden Flugreisen jährlich erhebt sich die Frage nach den Besonderheiten bei infizierten Fluggästen und nach der epidemiologischen Bedeutung des Luftverkehrs. Das flugphysiologische Milieu an Bord von Flugzeugen ist u. a. durch Verminderung von Luftdruck und Sauerstoffpartialdruck (der Luftdruck an Bord von Verkehrsflugzeugen entspricht dem in einer Höhe von ca. 2400 m) und niedrige Luftfeuchtigkeit gekennzeichnet. Fiebernde Patienten weisen durch den erhöhten Metabolismus einen erhöhten Sauerstoffverbrauch auf, die Hypoxietoleranz ist jedoch vermindert. Aufgrund der Besonderheiten der Klimatisierung der Flugzeug-Druckkabine ist eine Keimübertragung weitgehend ausgeschlossen und nur bei direktem Kontakt über sehr kurze Entfernungen (Sitznachbar) möglich. Dies wird anhand verschiedener Studien diskutiert. Um jedoch das Restrisiko zu minimieren, die entsprechenden Patienten zu schützen und die Verbreitung kontagiöser Krankheiten zu vermeiden, werden Patienten mit Infektionskrankheiten entsprechend internationaler Richtlinien vom Lufttransport ausgeschlossen. Besondere Maßnahmen der Fluggesellschaften werden anhand der SARS-Epidemie diskutiert. Wenn Infektionskrankheiten wie Tuberkulose oder Meningokokken-Meningitis nach Flügen diagnostiziert werden, ist wegen verschiedener Gesichtspunkte wie Datenschutz eine nachträgliche Ermittlung von Kontaktpersonen oft schwierig. Als weiterer Punkt werden mögliche Verschleppung von Vektoren und entsprechende Gegenmaßnahmen erläutert.