Schwere körperliche Arbeit gehört für viele Erwerbstätige zum Arbeitsalltag – und zwar bis ins höhere Alter.
Beschäftigte mit Büroarbeit verbringen ca. 70 % der Arbeitszeit sitzend. Sitzzeiten über 8 Stunden pro Tag sind mit gesundheitlichen Einschränkungen wie Bluthochdruck und Diabetes mellitus Typ II assoziiert. Im Rahmen von Interviews mit Beschäftigten sollten förderliche Faktoren und Barrieren für Sitzunterbrechungen und Bewegung in der Präsenzarbeit im Büro und im Homeoffice aus Sicht der Beschäftigten erfasst werden, um daraus erste Lösungsansätze abzuleiten.
In der Berliner Charité tragen erste Pflegekräfte Exoskelette, mit denen sie einfacher Patienten aus den Betten heben können.
Die Deutschen bewegen sich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu wenig. Bewegungsmangel, insbesondere bei sitzender Büroarbeit, begünstigt physische und psychische Erkrankungen. Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) fordert in § 3 Führungskräfte zur Gefährdungsermittlung und zum Gesundheitsschutz ihrer Beschäftigten auf. Basierend auf einem Inertialsensor wurde ein Monitoring-Tool zur Bewegungsförderung von Beschäftigten bei Büroarbeit entwickelt und patentiert. Mark Bührer
Active-Office-Arbeitsmittel sollen mehr Bewegung in den Arbeitsalltag bringen und das häufig vorherrschende stationäre Sitzen durch leichte körperliche Aktivität unterbrechen. Diese kann zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 und Adipositas beitragen. Eine Laborstudie sollte den Einfluss der Active-Office-Arbeitsmittel Laufband und Deskbike auf Produktivität, Leistungsfähigkeit und körperliche Beanspruchung im Vergleich zu einem standardisierten Sitzarbeitsplatz zeigen Karsten Kluth
Der „Tag der Rückengesundheit“ am 15. März hat das Thema wieder in den Fokus gerückt: Viele berufliche Tätigkeiten werden heutzutage im Sitzen und vor dem PC ausgeführt, was nicht selten zu Rückenproblemen führt. Betriebsärztinnen und Betriebsärzte stehen beratend zur Seite, wenn es darum geht, den Arbeitsplatz gesundheitsfördernd zu gestalten, um so auch Rückenproblemen vorzubeugen.
Wer sich schlecht fühlt, bewegt und hält sich meist auch kraftlos. Das weiß man. Dass auch umgekehrt eine schlaffe Körperhaltung auf die Stimmung drückt, haben Psychologen immer wieder festgestellt. In einer aktuellen Übersichtsarbeit wurde belegt, dass es eine eindeutige Auswirkung von Bewegungsmustern und Körperhaltung auf die Psyche gibt.
Ergonomie Für jede Arbeitsaufgabe gibt es eine günstige Körperhaltung, wobei aus physiologischer Sicht wechselnde Körperhaltungen optimal sind. Wenn es nicht möglich ist, sowohl im Sitzen als auch im Stehen zu arbeiten, dann sollten wenigstens die jeweiligen Sitz- bzw. Stehbedingungen an den Menschen und die auszuführenden Tätigkeiten angepasst sein. Ob es für stehendes Security-Personal keine Alternativen gibt, wäre zu prüfen, und auch die Bewegungsarmut entsprechend den Regeln des königlichen oder päpstlichen Wachpersonals ist nicht unbedingt gesundheitsförderlich. Martin Schmauder
Ergonomie und Sehen Etwa 80 % der Informationen am Arbeitsplatz werden über das menschliche Auge aufgenommen. Gutes Sehen hat damit eine hohe Bedeutung für die Qualität der Arbeit und für die Anordnung und Einstellung der Arbeitsmittel am Arbeitsplatz. Ein gutes Sehvermögen und gute Sichtbedingungen sind damit der Ausgangspunkt für die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung. Martin Schmauder