Arbeitsmedizinische Vorsorge Tuberkulose (TB) war vor der COVID-19-Pandemie die häufigste infektionsbedingte Berufskrankheit. Die arbeitsmedizinische Vorsorge auf TB spielt daher eine besondere Rolle, um Beschäftigte mit einer frischen Infektion, die für eine präventive Chemotherapie infrage kommen, zu identifizieren. Hintergrundwissen und Vorgehen in der betriebsärztlichen Praxis werden hier dargestellt. Albert Nienhaus
Leserbrief
Die Aussagen des Autors zur arbeitsmedizinischen Vorsorge teile ich voll und ganz und beziehe mich mit dieser Zuschrift besonders auf die Aussagen zu „Aufklärung und Beratung“. Bei Umfragen im Kreis von Kollegen, die nicht in einem Unternehmen fest als Betriebsarzt angestellt sind, wird...
Arbeitsmedizinische Vorsorge Durch die Novellierung der ArbMedVV kam es zu einer kritischen Auseinandersetzung zum Stellenwert medizinischer Untersuchungen im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge. In der entsprechenden Diskussion wird häufig vergessen, dass die in der ArbMedVV verpflichtend vorgeschriebene Anamnese, die die Grundlage für die arbeitsmedizinische Beratung darstellt, bereits ein wichtiger Bestandteil einer medizinischen Untersuchung ist. Der folgende Beitrag setzt sich mit der Sinnhaftigkeit von körperlichen und klinischen Untersuchungen im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge und deren sozialrechtlicher Verankerung auseinander. Stephan Letzel
Seit kurzer Zeit gelten neue Fristen für arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen. Darauf weist der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) mit Bezug auf eine Bekanntmachung des Bundesarbeitsministeriums im Gemeinsamen Ministerialblatt hin.
Vorsorgeuntersuchungen Der Beitrag zu den möglichen juristischen Fallen, die allen Beteiligten im Zusammenhang mit privaten oder beruflichen Reisen drohen können, hat ein erfreuliches Echo ausgelöst (Küpper 2013). Damit hat er für die Problematik sensibilisiert. Eine Formulierung war jedoch möglicherweise etwas unglücklich gewählt und soll an dieser Stelle erläutert werden. Thomas Küpper
Prävention hat in der deutschen Bevölkerung einen guten Ruf, Politiker wollen Prävention fördern und viele Patienten stehen Präventionsangeboten sehr positiv gegenüber. Vor diesem Hintergrund sind in den letzten 5 Jahren zahlreiche „Präventionszentren“ und „Diagnose-kliniken“ entstanden, die – mit allerlei Komfort ausgerüstet – um Kunden werben. Rainer Hakimi
Durch neue gesetzliche Rahmenbedingungen (Verordnung zur Rechtsvereinfachung und Stärkung der arbeitsmedizinischen Vorsorge) erhält die arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung eine stärkere Rechtsverbindlichkeit. Es ist daher dringend erforderlich, logistische Überlegungen anzustellen, wie der daraus resultierende erhöhte Untersuchungsaufwand in der Praxis zu bewältigen ist. Anhand eines Fallbeispiels der arbeitsmedizinischen Vorsorge bei Feuchtarbeit werden zunächst mögliche Auswirkungen dieser Entwicklung auf das Untersuchungsaufkommen dargestellt. Anschließend werden in zwei weiteren Fallbeispielen der Einsatz der Telemedizin als möglicher Lösungsansatz für diese Problematik aufgezeigt. Vor- und Nachteile der Anwendung dieser Methode in der praktischen Arbeitsmedizin werden ausführlich diskutiert.
Überlegungen zu einem Hermaphroditen der arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen
Durch die Umsetzung der EU Richtlinien 98/24/EG (Agenzienrichtlinie), 99/38/EG (Änderung der Krebsrichtlinie 9 0/394/EG), ILO-Übereinkommens 170 (Gefährdung durch chemische Arbeitsstoffe) und des ILO-Übereinkommens 184 (Arbeitsschutz in der Landwirtschaft) in der neuen Gefahrstoffverordnung ergibt sich eine Reihe von Änderungen für den arbeitsmedizinisch tätigen Arzt. Im folgenden Beitrag werden wesentliche Änderungen hinsichtlich arbeitsmedizinischer Vorsorgeuntersuchungen kurz dargestellt und ihre Konsequenzen für die betriebsärztliche Tätigkeit diskutiert.
Ziel: Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems verursachen heutzutage etwa ein Drittel aller betrieblichen Ausfallzeiten, erhebliche Behandlungskosten und sind die häufigste Ursache für Frühberentungen. Ziel dieser Arbeit war, die Praktikabilität des im Rahmen eines Forschungsprojektes der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin gemeinsam mit der Orthopädischen Universitätsklinik Bochum entwickelte vierstufige Diagnostikprogramm im Rahmen von arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen zu testen. Methode: Die arbeitsmedizinisch-orthopädische Mehrstufendiagnostik wird mehrdimensional in Ebenen und Blöcke unterteilt. Während die Blöcke A, B und C eher einer funktionell-topographischen Untergliederung folgen, beinhalten die vier Ebenen in ihrer Genauigkeit abgestufte Untersuchungsverfahren. Die Ebenen 1 (Check-Up-Ebene) und 2 (Grunduntersuchung) können von allen medizinischen Fachrichtungen angewendet werden, während die Ebenen 3 und 4 Orthopäden vorbehalten bleiben. Ergebnisse: Die Integration der 29 Untersuchungsitems der Ebene 1 und sofern erforderlich entsprechender Items der Ebene 2 in den Untersuchungsablauf von routinemäßig durchgeführten arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen bei 100 Bergleuten des Steinkohlenbergbaus zeigte, dass die Durchführung dieser arbeitsmedizinisch-orthopädischen Mehrstufendiagnostik mit einem standardisierten Untersuchungs- und Dokumentationsablauf nur mit einem geringen zeitlichem Mehraufwand von ca. 2 bis 3 Minuten verbunden ist. Schlussfolgerungen: Die Anwendung der arbeitsmedizinisch-orthopädischen Mehrstufendiagnostik nach Grifka/Peters als standardisiertes Untersuchungsverfahren im Rahmen normaler arbeitsmedizinischer Vorsorgeuntersuchungen führt zu verlässlichen und vergleichbaren Aussagen über das gesamte Muskel-Skelett-System. Sie erlaubt sowohl durchgehende Verlaufsbeobachtungen einzelner Patienten wie auch epidemiologische Studien von Patientenkollektiven. Die betriebliche Präventionsarbeit sowohl im Individualfall wie auch im Gesamtkollektiv wird deutlich verbessert